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Überlebende eines Flugzeugcrashs freuen sich zu früh, dem Tod von der Schippe gesprungen zu sein. Überdurchschnittlicher Teenager-Horror aus der Feder von „Akte X“-Autor James Wong.
Kritik:
Der Zeitpunkt mag schlecht gewählt sein - oder auch gut, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man ihn betrachtet. Jedenfalls kommt mit "Final Destination" ein Film in die Kinos, der mit der Urangst vorm Fliegen - und natürlich dem Abstürzen - spielt. Und das, wo die Diskussionen über Flugsicherheit nach dem Concorde-Crash über Paris noch genauso frisch sind wie die Narben auf den Seelen der Angehörigen.
Aber so ist das nun mal. Flugzeuge stürzen jedes Jahr Dutzende ab, Filme werden Hunderte gedreht. Irgendwann musste es zwangsläufig zu einer Überschneidung kommen.
Zumal hier der klassische Katastrophenfilm-Stoff nur den Ausgangspunkt liefert und Stück für Stück mit einer klassischen Horror-Story verquickt wird. Eine Hand voll Jugendliche (u.a. Seann William Scott und Ali Larter), die als einzige Überlebende einem ungeklärten Flugunfall entkamen, werden auf festem Boden Opfer mysteriöser Vorfälle. Der Tod, so scheint es, lässt sich halt nicht gern ins Handwerk pfuschen. Einer der gerade noch Davongekommenen, nämlich Alex (Devon Sawa), entpuppt sich mal wieder als besonders schlau und entdeckt einen Plan hinter dem sinnlosen Grauen. Und er glaubt allen Ernstes, das Jenseits wäre so blöd, sich von einem amerikanischen Durchschnitts-Teenager austricksen zu lassen.
"Final Destination" ist gut durchdacht, zuweilen zu sehr konstruiert und mit für ein Erstlingswerk ungewöhnlicher Souveränität in Szene gesetzt. Denn James Wong vertraut auch einfach mal - was schon selten geworden ist - auf die Geschichte. So weiß er zum Beispiel: Der Gänsehaut-Effekt des Flugzeug-Absturzes wird nicht automatisch größer mit der Menge des eingesetzten Sprengstoffes. Fast beiläufig im Hintergrund, während die Zurückgebliebenen in der Abflughalle warten, zeigt er deshalb einen Feuerball am Himmel. Eine zersplitterte Scheibe ist alles, was an unmittelbarer Zerstörung zu sehen ist. Aber der Zuschauer hat’s verstanden.
Noch ein Pluspunkt: Die Inszenierung bleibt trotz des vorhersehbaren Ablaufs abwechslungsreich: Wird ein "Unfall" schon mal lang und breit angekündigt, mit bedrohlicher Musik untermalt und mehrfach hinausgezögert, trifft es den nächsten Todeskandidaten so unvermittelt, dass man über die Dreistigkeit der Autoren nur lächeln kann.
Beim Leichenbestatter (Tony Todd) erfahren die Kids mehr über die Unberechenbarkeit des Todes...
Auch wenn mit ihnen in der zweiten Hälfte das Temperament etwas durchgeht und sie den Bogen überspannen: "Final Destination" ist von allen Filmen der letzten Zeit, die sich im weiten Feld des Teenager-Horrors tummeln, der vielversprechendste. Nicht so sehr das "was", sondern eher das "wie" hebt ihn von der Einheitssoße ab. Als Dessert sozusagen gibt’s ein äußerst knuffiges Ende. Marke: Wir setzen eben noch mal einen obendrauf. Das ist ganz lecker - und bekömmlich.
Hintergrund:
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Fakten |
Originaltitel: Final Destination
deutscher Kinostart am: 21.09.2000
Genre: Horror / Thriller / Action
Regie:
James Wong
Dieser Film wurde bewertet von: abu (73%), Conway (71%)
Texte: abu
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03.06.2023 ²) |
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