Bad Boys: Ride or Die

 
Mike (Will Smith) und Marcus (Martin Lawrence) können nicht fassen, dass ihr alter Cap (Joe Pantoliano) korrupt gewesen sein soll. Beim Versuch, dessen Unschuld zu beweisen, geraten sie fast selbst unter die Räder und benötigen die Hilfe von Mikes Sohn Armando (Jacob Scipio). Deutlich besser als Teil drei, aber mit einer eigenwilligen Kamera, die immer wieder mit den beiden Buddies um die Vorherrschaft kämpft.

Ein wenig Zeit ist vergangen, seitdem Armando Aretas (Jacob Scipio) gefasst wurde und ins Gefängnis wanderte. Inzwischen ist Mike tatsächlich in festen Händen – und schiebt weiterhin mit Marcus Dienst auf den Straßen Miamis – schnelle Fahrten inklusive. Als Marcus nach einem Herzinfarkt kurzzeitig die Grenze zur Welt der Toten überschreitet, bekommt er dort vom alten Captain Conrad Howard (Joe Pantoliano) nicht nur den Hinweis, dass seine Zeit noch nicht gekommen ist, sondern auch eine Vorahnung zu einem gewaltigen Sturm. Dieser trifft in Form von massiven Korruptionsvorwürfen gegen Cap nur wenig später ein.

Doch ihr Captain war schlauer als die Gangster und hat seinen Bad Boys ein paar Hinweise hinterlassen, was allerdings auch vor den Hintermännern der Verschwörung nicht verborgen bleibt. Weil sie zudem herausfinden, dass Mikes Sohn der Einzige ist, der denjenigen identifizieren kann, der Caps Ermordung angeordnet hat, geraten alle drei plötzlich auf die Abschussliste. Doch sie sind nicht allein, denn auch Ritas (Paola Nunez) Team steht auf ihrer Seite und hilft nun dabei, die Sache aufzuklären. Aber leider gibt es auch einen Maulwurf in den eigenen Reihen…

Der Einstieg in diesen vierten Bad-Boys-Film ist seltsam vertraut, wenn man den dritten Teil kurz vorher geschaut hat: Erneut geht es in rasender Fahrt durch die Straßen Miamis, um einen Termin zu erreichen. Doch diesmal hält Mike an, damit Marcus etwas zu trinken kaufen kann. Dies ist der erste von einigen Momenten, in denen den Bad Boys lustige Nebenszenen gegönnt werden, die zur eigentlichen Haupthandlung zwar nichts beitragen, aber den Unterhaltungswert des Films deutlich steigern. Ansonsten fällt vor allem positiv auf, dass nicht nur zahllose Charaktere wiederkehren, sondern auch fast alle Figuren ein wenig weiterentwickelt werden. Natürlich stehen Will Smith und Martin Lawrence immer noch im Fokus, aber auch der Anteil von Jacob Scipio ist erfreulich groß, was seine Fans freuen dürfte.

Immer wieder wird man das Gefühl nicht los, dass es eigentlich noch einen Hauptdarsteller gibt, der um die Aufmerksamkeit des Zuschauers buhlt. Was mit ein wenig seitlichem Kippen und etwas Wackelei beginnt, mündet im Finale in einer filmischen Kamera, die sich nicht entscheiden kann, ob sie nun lieber eine Drohne, eine herumgeworfene Pistole oder einfach eine Ego-Shooter Perspektive mit Umdreh-Effekt sein möchte. Dabei schießen Adil El Arbi und Bilall Fallah eindeutig über das Ziel hinaus, bis man als Zuschauer eigentlich nur noch deshalb nicht genervt ist, weil Will Smith in diesem Moment mit seinem Gesichtsausdruck eben jene Emotion bereits sehr treffend zum Ausdruck bringt.

Ein Fleißkärtchen in Sachen Anspruch oder zumindest simpler Storyführung hat sich der Film sicherlich nicht verdient. Auch zahlreiche Elemente wie die Club-Szene oder die Flucht durch den Wald wirken wie alte Bekannte. Dafür ist das Stilmittel des verlassenen Freizeitparks (mit Alligator) durchaus gelungen. Natürlich wird auch hier wieder mehr herumgeballert als nötig, aber das ist man ja vom Franchise gewohnt. Wirklich fein umgesetzt ist hingegen Marcus‘ Nahtoderfahrung.

Alles in allem ist dieser vierte Bad-Boys-Film deutlich besser als sein Vorgänger. Er verknotet die vielen losen Fäden, die „Bad Boys for Life“ hinterließ, zu einem schönen Knäuel, lässt Smith und Lawrence genau den richtigen Spielraum und besinnt sich zudem in einigen guten Momenten auf die Stärke des Titelsongs, der unter anderem in einem Country-Remix zu hören ist.

Für alle Bilder gilt:
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Fakten
Originaltitel: Bad Boys: Ride or Die   deutscher Kinostart am: 05.06.2024   Genre: Action   Regie: Adil El Arbi & Bilall Fallah   Länge: ca. 115 Minuten   FSK der Kinofassung: ab 16 freigegeben   Kinoverleih: Sony   Dieser Film wurde bewertet von: RS(75%)   Texte: RS   Diesen Film bewerten!