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Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
***** *** ***** ** ***** - ***** ***** 89%
 

 
Langsam, fesselnd, überraschend – Apichatpong Weerasethakuls neuster Film „Memoria“ ist eine audiovisuelle Sensation. Schon mit der Eröffnungszene wird man als Zuschauer/in von den ruhigen Bildern mit einer unausweichlichen Tiefe ergriffen und von den unerwarteten Tönen immer mehr und mehr in die surreale Welt der Protagonistin, die von der veteranen Schauspielerin Tilda Swinton gespielt wird, absorbiert.

Memoria (mit Tilda Swinton)


Jessica Holland (Tilda Swinton) ist eine schottische Orchideen-Züchterin. Um ihre kranke Schwester Karen (Agnes Brekke) im Krankenhaus zu besuchen, verreist sie in die kolumbianische Hauptstadt Bogota, wo sie die Bekanntschaft mit einer französischen Archäologin und einem jungen Soundtechniker macht. Währenddessen wird sie immer wieder von einem unerklärlichen Ton begleitet.

Memoria (mit Tilda Swinton)


Das Kino ist nicht nur eine Magiefabrik, in der wir uns von faszinierenden Bildern verzaubern lassen. Es kann auch wie eine Halluzinationstherapie wirken, wofür „Memoria“ ein einwandfreies Beispiel ist. Der thailändische Regisseur Apichatpong Weerasethakul liefert eine außergewöhnliche Nutzung des filmischen Werkzeugkastens und kreiert langatmige Einstellungen, die durchgehend der Hauptfigur im großen Bild ihrer Umgebung folgen. Die Stille ist nicht nur in den Bildern vorhanden, sondern auch in der Tongestaltung, die in diesem Film sogar die Wirkung der Visualität übertrifft. Genau wenn man sich an den ruhigen Ton angepasst hat und in die Tiefe der Szene fällt, wird Jessica von dem mysteriösen Ton überfallen, der das Publikum ebenso schockiert und wachrüttelt.

Memoria (mit Tilda Swinton)

Allerdings hört das Mysterium nicht mit dem Ton auf. Unerklärliche Ereignisse tauchen immer häufiger in Jessicas Leben auf. Als eine Frau, die sich ohnehin an einem fremden Ort befindet, führt jedes eigenartige Erlebnis Jessica zur weiteren Entfremdung zu ihrem Umfeld. Doch mit der Verstärkung der Entfremdung fühlt man sich als Zuschauer umso näher an Jessicas emotionaler Lage. Selbst in den absurdesten Momenten ist man so verschlungen von ihrer Gefühlswelt, dass die Bilder und Töne der surrealen Geschehnisse halluzinativ wirken.

Memoria (mit Tilda Swinton)

Mit diesem halluzinierenden Effekt ist „Memoria“ eine filmische Sensation, die während des Schauens sein Publikum vollkommen von den Grenzen der Realität loslöst und eine Nachwirkung hat, die unzählige Gedanken mit sich bringt.

Memoria (mit Tilda Swinton)

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Fakten
Originaltitel:
Memoria
 
deutscher Kinostart am:
05.05.2022
 
Genre:
Drama
 
Regie:
Apichatpong Weerasethakul
 
Länge:
ca. 136 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Port-au-Prince/MBUI
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Hüsna(89%)
 
Texte:
Hüsna
 
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