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leer Iron Sky: The Coming Race


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** **** *** **** **** * * **** 73%
 

 
Neue Gesichter, ein größeres Budget und eine konsequente Fortführung der Geschichte um die Ex-Nazi-Mondbasis auf der Rückseite des Mondes – dazu Adolf Hitler (Udo Kier), der auf einem Dinosaurier reitet. Das verspricht erneut höchst kultigen Spaß. Doch leider zünden eine Vielzahl der Handywitze nicht gänzlich und der russische Akzent von Hauptfigur Sasha (Vladimir Burlakov) hat einen hohen Nervfaktor.

Iron Sky: The Coming Race


Es sind viele Jahre vergangen, seit die Erde nach dem Überfall der Nazis in einen atomaren Winter fiel. Die letzten Überlebenden fristen ein trostloses (oder Smartphone-abhängiges) Dasein auf der ehemaligen Nazi-Basis auf der dunklen Seite des Mondes. Auch Renate Richter (Julia Dietze) ist in die Jahre gekommen, aber sie hat mit Obi (Lara Rossi), eine Tochter, die sich auf der Basis um alles kümmert.

Iron Sky: The Coming Race
Die gealterte Renate Richter (Julia Dietze) setzt auf ihre Tochter Obi (Lara Rossi).

Der Alltag wird jäh unterbrochen, als ein Raumschiff von der Erde zum Mond kommt. Der Russe Sasha (Vladimir Burlakov) hat es geschafft, eine kleine Gruppe Flüchtlinge von der Erde zu retten. Allerdings hat er auch einen blinden Passagier an Bord: Wolfgang Kortzfleisch (Udo Kier), den Ex-Mondbasisführer. Und dieser eröffnet Obi eine schier unglaubliche Geschichte. Er ist eigentlich ein Außerirdischer von der Rasse der Vril und schuf einst die Menschheit, die die Vril seitdem wieder loszuwerden versuchen. Sie ernähren sich von einer unendlichen Energie, die im heiligen Gral in einer Stadt im inneren des Erdkerns bewacht wird. Und genau dorthin soll Obi nun aufbrechen, um diese Energiequelle zu stehlen. Zur Seite stehen ihr dabei natürlich Sasha, da sie dessen Raumschiff nehmen müssen, sowie Malcolm, der gutmütigste Muskelprotz unter den Mondbasiswachen. Aber sie müssen auch die Jobsisten, Anführer der Religion der Apfel-Smartphone-Verehrer, mitnehmen...

Iron Sky: The Coming Race
Das Team ist im inneren der Erde gelandet. Rechts in weiß: Die Jobsisten.


Das Dream-Team des ersten Iron-Sky-Films hat sich erneut zusammengefunden und eine noch viel irrsinnigere Story erdacht: Alle bösen (oder zumindest intriganten) Staatsoberhäupter, Terroristen und Wirtschaftsmanager sind eigentlich Mitglieder einer außerirdischen Rasse, den Vril, die das einzige Ziel hatten, die Menschen von der Oberfläche des bewohnbaren Planeten Erde zu vertreiben, aber mit dessen atomarer Verseuchung weit über das Ziel hinausgeschossen sind. Am Bösesten von allen ist dabei nicht die US-Präsidentin (Stephanie Paul), auch wenn sie dies gerne wäre, sondern natürlich Adolf Hitler. Und damit das ganze richtig Spaß macht, gönnt man den Vrils noch ein paar Dinosaurier als Haustiere. Das hat jede Menge Potential.

Iron Sky: The Coming Race
Der Vril Adolf Hitler (Udo Kier) und die Vril Margaret Thatcher (Amanda Wolzak).

Auf der anderen Seite wartet dieser zweite Iron-Sky-Film mit frischen Gesichtern als Hauptdarstellern auf. Dabei funktioniert die Kombo aus Lara Rossi als taffer weiblicher Heldin, Vladimir Burlakov als frechem russischen Schaumschläger und Kit Dale als muskulösem Knuffelbär im Lieblingsshirt ganz gut – wobei gerade in den Szenen dieser drei einige Male die Budgetgrenzen des Films erkennbar werden, was aber ansonsten kaum der Fall ist. Im Gegenteil merkt man dem Film an vielen Stellen an, dass neben den weiterhin erstklassigen Computereffekten auch deutlich mehr reale Elemente in liebevoll gestalteten Kulissen enthalten sind. Dazu kommen unglaublich viele Statisten, sogenannte Fan-Extras, die vor allem den Bewohnern der Mondbasis ein Gesicht geben.

Aber es gibt auch Elemente, die weniger gut funktionieren: Dazu gehören vor allem die Handywitze und der penetrante russische Dialekt von Sasha. Auch Udo Kiers Kortzfleisch, der eigentlich mit Potential für eine facettenreiche und deutlich tiefgründigere Charakterentwicklung zurückkehrt, verblasst schnell zum stereotypen Oberschurken. Noch schlimmer hat es da nur Donald Trump (Juha Laitila) getroffen, der ganz weggeschnitten wurde... Immerhin nimmt sich der Film bis zum Ende niemals ernst und macht das auch gerne deutlich (z.B. durch Stummschalten des Schurken-Monologs).

Iron Sky: The Coming Race
Vril Osama bin Laden (Abbas Shirafkan) und Vril Pabst Urban II (Jukka Hilden) verfolgen unsere Helden.

Mein Fazit: Der erst Teil war besser, die Fortsetzung macht aber trotzdem Spaß – außerdem erfährt man, wer auf der dunklen Seite des Mars wohnt. Überraschend war außerdem, dass das Extra „Spoiler Alert“, das auf der Blu-Ray enthalten ist, sehr unterhaltsam und dabei sogar länger ist, als der eigentliche Film. Es handelt sich um einen Zusammenschnitt von kurzen täglichen Videos über die Dreharbeiten. Wer diese Videos als Fan nicht schon während der Wartezeit auf den Film im Netz gesehen hat, für den lohnt sich dieses Extra auf jeden Fall.

Iron Sky: The Coming Race
Vril Adolf Hitler (Udo Kier) und Vril Steve Jobs (Gaëtan Wenders) mit einem Iphone der Jobsisten.

Iron Sky: The Coming Race

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Fakten
Originaltitel:
Iron Sky: The Coming Race
 
deutscher Kinostart am:
21.03.2019
 
auf DVD/Blu-ray ab:
27.09.2019
 
Genre:
Action / Abenteuer / Science-Fiction
 
Regie:
Timo Vuorensola
 
Länge:
ca. 89 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Splendid
 
Dieser Film wurde bewertet von:
RS(73%)
 
Texte:
RS
 
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