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Mit den „unheimlichen Fällen des FBI“ erschuf Autor und Produzent Chris Carter gemeinsam mit dem US-Sender FOX einen Meilenstein der Serien- und TV-Landschaft. Die Special-Agents Fox Mulder (David Duchovny) und Dana Scully (Gillian Anderson) klären hier all die ungelösten Fälle des FBI, welche zumeist weit über jegliche Vorstellungskraft gehen. Dabei stoßen sie häufig auf große Verschwörungen, führen die moderne Wissenschaft nicht selten ad absurdum und finden immer wieder Beweise für die (der Regierung bekannte) Existenz von außerirdischem Leben... Damals wie heute Kult und ein absoluter Cineclub-Classic- und Serientipp.

Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI


Als junger Bursche musste Fox William Mulder (David Duchovny) einst hilflos mit ansehen, wie eine scheinbar außerirdische Macht seine Schwester Samantha entführte. Auch aufgrund dieses unvergesslichen Erlebnisses ist Mulder FBI-Agent geworden und wurde schon früh als „Spookie Mulder“ bezeichnet. Grund dafür ist die Tatsache, dass Mulder im Gegensatz zu seinen zahlreichen Kollegen für jegliche Antwort und Lösung eines Falles offen ist – egal, wie abwegig und phantastisch die Erklärung auch sein mag. So ist es nicht verwunderlich, dass Mulder alsbald den sogenannten „X-Akten“ beim FBI zugeteilt wird. In einem Kellerbüro widmet sich der Special-Agent nun ungeklärten Fällen und stößt dabei nicht selten auf die Bestätigung, dass nicht alles mit der gängigen Wissenschaft zu erklären ist.

Hilfe bekommt Mulder dabei in Form der gelernten Gerichtsmedizinerin Dana Katherine Scully (Gillian Anderson), welche die Wissenschaft als einzig gängige Methode zur Aufklärung jedweder Fälle ansieht. Von der FBI-Führung dazu angehalten, die Arbeit von Fox Mulder zu beurteilen und gegebenenfalls zu unterstützen, ist sie als Skeptikerin des X-Akten-Teams eine Bereicherung für all die folgenden Ermittlungsarbeiten und schnell werden sie und Mulder auch gute Freunde. Diese Freundschaft ist auch bitter nötig, denn es gibt im US-Regierungsapparat und darüber hinaus einflussreiche Personen, die aus der Anonymität heraus stets ein Auge auf die Arbeit der beiden Agenten haben. Vor allem die Arbeit von Fox Mulder sowie auch er als Person selbst sind nicht selten Zielscheibe von Korruption, Vertuschung und gezielter Beeinflussung.

Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI
Scully (Gillian Anderson) und Mulder (David Duchovny) ermitteln überall.

Allen voran der von Mulder als „Krebskandidat“ bezeichnete Kettenraucher (William B. Davis), der bereits bei Scullys Einführung in die X-Akten zugegen war, scheint gewisse Interessen zu verfolgen und zu vertreten. Zudem ist die Verbindung zwischen diesem zwielichtigem Mann und Mulders Familie weitreichender, als zunächst angenommen. Und während Mulder auch mit Hilfe einiger Anzugträger (z.B. Steven Williams als „Mr. X) sowie der investigativ arbeitenden Verschwörungsgruppierung „The Lone Gunmen“ der Wahrheit um außerirdische Technologien, langwierige Kolonisierung und außerirdisches Leben immer weiter auf die Schliche kommt, wird Scully dann auch entführt…

Die Frage nach dem Warum und die Wahrheit an sich sind also mehr als einmal in Gefahr. Zuviel wird korrumpiert und nicht selten werden falsche Fährten gelegt. Das Leben der X-Akten-Ermittler ist immer wieder in Gefahr und nicht selten müssen Familienmitglieder oder engste Vertraute ihr Leben lassen. Ob Scullys Schwester Melissa oder Mulders Vater – niemand ist vor dem Tod sicher, wenn er dem Erhalt vieler Geheimnisse dient. Selbst innerhalb des FBI gibt es gelegentliche Irreführungen. So ist es z.B. ein Mann namens Alex Krycek (Nicholas Lea), der für den Kettenraucher als Maulwurf agiert und später selbst eigene und äußerst gefährliche Wege beschreitet. Doch auch Lichtblicke innerhalb des Systems sind vorhanden, denn mit Assistant Director Walter S. Skinner (Mitch Pileggi) haben die Special Agents einen Freund, der für die Wahrheit und Gerechtigkeit ebenso einsteht, wie seine beiden Mitarbeiter. Doch selbst Skinner bekommt Befehle und kann nicht immer das Richtige tun und so wird die Abteilung der X-Akten nicht selten geschlossen und doch ist stets klar – die Wahrheit kann man am Ende nicht aufhalten…

Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI
Dep. Director Skinner (Mitch Pileggi) bittet zum Gespräch.
Stets im Hintergrund - der "Krebkskandidat" (William B. Davis).


Man könnte bei der persönlichen Zusammenfassung dieser besonderen und für die TV-Landschaft auf ewig wichtigen Serie auf sehr viele Einzelheiten und Details eingehen. Bereits ab der ersten Folge ist nämlich klar zu erkennen, wie viel die Macher sich vorab Gedanken um das Produkt gemacht haben. Das beginnt schon im Vorspann mit dem inzwischen kultige Spruch „The Truth Is Out There“ (deutsch: „Die Wahrheit ist da draußen“) und der unverwechselbaren Theme, die einen bis heute sofort erkennen lässt, um welche Serie es sich hier handelt. Und es geht weiter in der typischen Optik der 90er Jahre im östlichen Amerika, wo nicht selten verregnete Straßen die Lichter von Washington D.C. spiegeln und wo Anzugträger in schlichten Trenchcoats in ihren klassischen Stadtlimousinen von einem Ort zum anderen fahren. Das war noch die Zeit, wo Computer gerade erst für Notizen und Aufklärungsarbeit sinnvoll wurden und wo Mobiltelefone klobig waren und nicht immer Empfang hatten. Dass die Serie bis zum Ende der fünften Staffel in und um Vancouver in Kanada gedreht wurde, fällt da gar nicht weiter auf. Gott sei Dank fällt ebenso wenig auf, dass man ab Staffel 6 zumeist in Los Angeles drehte...

Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI
Das Kellerbüro der X-Akten-Ermittler.

Aber bleiben wir beim Thema. Neben dem 90er-Jahre-Flair und dem mystischen und teils gruseligen Ambiente dieser Kultserie fallen auch die Darsteller und ihre jeweiligen Charaktere auf. Besonders die Figuren sind gut durchdacht und entwickeln sich stetig weiter, bleiben ihrer Art und Weise im großen und ganzen treu, was einem jeden Zuschauer die Möglichkeit gibt, mit den Figuren nicht nur zu wachsen, sondern auch eine vertraute Basis zu ihnen beizubehalten. Ob der offene und weit denkende Fox Mulder, der gern Sonnenblumenkerne nascht und trotz aller Erlebnisse auch schon mal einen lockeren Spruch auf den Lippen hat oder die wissenschaftlich denkende und agierende Dana Scully, die ebenfalls eine besondere Familiengeschichte hat und trotz des vorhandenen (und gewollten) Kontrasts zu „Spookie Mulder“ mit seiner Art und Weise bald verschmilzt und doch die rational denkende Seite der Fälle bedient – eben jenes Ermittler-Duo ist elementar für die Serie und auch für die Zuschauer. Der am Ende auftretende Special-Agent John Jay Doggett (Robert Patrick) ist da eindeutig nur zur Komplettierung (und versuchten Weiterführung der Serie) aufgrund des indirekten Ausscheidens von David Duchovny gedacht, da dieser als Fox Mulder ab Staffel 8 nur noch sporadisch auftritt. Special-Agent Doggett selbst ist wiederum sachlich, was nötig ist, da Scully inzwischen genug weiß, um im Grunde Nichts mehr wirklich ausschließen zu können. Dafür glaubt Special-Agent Monica Monica Reyes (Annabeth Gish) umso mehr...

Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI
Der Krebskandidat im Gespräch mit William 'Bill' Mulder (Peter Donat).

Was neben all diesen Offensichtlichkeiten bzgl. der Mühe und Arbeit der Macher „Akte X“ aber noch zusätzlich so kultig hat werden lassen, ist die Mischung aus Fakten (die noch heute aktuell sind) und Mythen, die weltweit einhergehen und die man hier oft in „normalen“ (nicht außerirdischen) Folgen behandelt. Ob Indianer-Rituale, moderne Fabelwesen wie der mexikanische Bigfoot, Flüche und psychologische Phänomene – alles ist irgendwie vertreten. Auch wissenschaftlich angehauchte und durchaus korrekte Themen wie unbekannte Bakterien oder Insekten, die sich ihren (teils gefährlichen) Weg in unsere Zivilisation bahnen, werden behandelt. Und so kann man durchaus sagen, dass das Spektrum außerhalb der persönlichen Fälle von Mulder und Scully weitestgehend abgedeckt wird.

Und so war und ist „Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI“ eine Serie, die damals wie heute auf dem Laufenden war und aufgrund ihrer inhaltlichen Fülle und thematischen Abwechslung aus Verschwörungen, Korruption, Außerirdischem, Wissenschaftlichem und Persönlichem auf ewig Kult sein wird und seine Fangemeinde noch heute zu halten weiß - sicherlich auch dank zweier Kinofilme, wo bereits ein dritter in Planung ist... Ein verdienter Cineclub-Serien- und Classic-Tipp!

Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI
Das spätere Team: Die Agenten Reyes (Annabeth Gish) und Doggett (Robert Patrick).


  • Als Vorläufer von "Akte X" gilt die Mystery-Serie Twin Peaks, wo Duchovny auch auftrat und welche aufgrund ihrer Art und des Erfolgs Anfang der 1990er einen Boom an Mystery-Serien auslöste.
  • Die Entführung von Scully in Staffel 2 und der ab dort gesponnene rote Faden bis zum Serienende waren so eigentlich nie vorgesehen. Die (reale) Schwangerschaft von Gillian Anderson war der Grund für diese Hauptstory. Wer weiß, wie sich die Figur der Dana Scully sonst entwickelt hätte...
  • Duchovny und Anderson konnten sich anfänglich eigentlich nicht leiden, so gab es oft Streit hinter den Kulissen. Mit der Zeit wurden die beiden Hauptdarsteller aber gute Freunde.
  • Der Erfolg von "Akte X" und der bis heute anhaltende Hype dieser Serie spiegelte sich schon in deren Blütezeit wieder. So gab es eine komplette "Simpsons"-Episode mit dem FBI-Ermittler-Duo (gleicher US-Sender, aber dennoch) und auch bekannte Köpfe wie Horror-Autor Stephen King, der das Drehbuch für eine X-Akten-Folge schrieb, beteiligten sich...
  • Auch gab es im Laufe der Serie viele Gastauftritte von Darstellern, die später durch größere Rollen bekannt wurden. So sah man unter anderem Tony Shalhoub, Tobin Bell, Bryan Cranston, Seth Green, Ryan Reynolds, Lucy Liu und Jack Black in Nebenrollen.
  • Zudem gab es zwei Akte-X-Videospiele. Das erste Spiel brillierte durch echte Filmaufnahmen und schickte den Spieler als Agent auf die Suche nach Mulder und Scully. Gut war dabei, dass das Spiel komplett auf deutsch (mit den Originalstimmen der Serie) synchronisiert war. Das zweite Spiel war dann in typischer Game-Optik und schickte die Agenten Mulder und Scully (als spielbare Figuren) in eine unheimliche Kleinstadt. Leider wurde dieses Game nicht synchronisiert, dafür aber waren die Originalstimmen der Darsteller zu hören.
  • Eine andere Mystery-Serie, die auf dem Erfolg von "Akte X" basierte und sich mit der Verbrechungsaufklärung sowie der Mythologie des Bösen beschäftigte, war Millenium, die von 1996 bis 1999 lief. Ebenfalls angelehnt an "Akte X" ist die von 2008 bis 2013 gelaufene FBI-Mystery-Serie Fringe - Grenzfälle des FBI, die u.a. von J. J. Abrams entwickelt wurde.
  • Im Februar 2016 wurde die Erfolgsserie mit 6 neuen Episoden in Staffel 10 wiederbelebt. 2018 lief dann noch die mit 10 Folgen versehene elfte und letzte Staffel.
  • Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI

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    Fakten
    Originaltitel:
    Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI (The X-Files)
     
    Produktionsjahr:
    1993 - 2018
     
    Genre:
    Mystery / Crime / Sci-Fi / Drama
     
    Laufzeit/Folge:
    45 min
     
    Diese Serie wurde bewertet von:
    Conway(95%)
     
    Texte:
    Conway
     
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    DatumUhrzeitSender
    16.10.2023 20:15 Pro 7 Maxx
    09.10.2023 20:15 Pro 7 Maxx
    ²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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