Hart aber herzlich

 
Ein wohlhabendes Ehepaar aus Los Angeles gerät immer wieder in spannende (und teils gefährliche) Kriminalfälle. Dabei erleben sowohl die beiden Hauptdarsteller als auch der geneigte Zuschauer sogar manche Abenteuer außerhalb der USA... Nette ABC-Serie, die einen angenehmen 70er- und 80er-Jahre-Stil verbreitet und allein deshalb noch heute einen gewissen Kultstatus genießt.

Während sich Selfmade-Millionär Jonathan Hart (Robert Wagner) als Gründer und CEO vom „Hart Industries“ ein luxuriöses aber ebenso arbeitsames und philanthropisches Leben leisten kann, fehlt jedoch noch die große Liebe. Zusammen mit Langzeitfreund und Butler Max (Lionel Stander) lebt Jonathan in einer Villa in Bel Air und Hund Friedwart (Rasse: Löwchen) ist stets an deren Seite.

Dass Jonathan mal in London seine zukünftige Frau und Seelengefährtin Jennifer (Stefanie Powers) kennen- und lieben lernen wird (dazu mehr in Folge 1 von Staffel 5), können sich beide zu Beginn kaum vorstellen und doch können sie bald nicht mehr voneinander lassen. Und so leben beide bald gemeinsam in Los Angeles und erleben fortan spannendste Abenteuer überall auf der Welt, meistens natürlich in den USA selbst.

Jonathan (Robert Wagner) und Jennifer Hart (Stefanie Powers) haben mit Butler Max (Lionel Stander) einen treuen Helfer und Freund.

Feine Autos, ein tolles Haus, schicke Abendkleidung, ein Privatjet und eine Menge abwechslungsreicher Abenteuer. So kann man unterhaltsame Kriminalfälle einer Fernsehserie natürlich auch verpacken. Gerade zu Beginn der 80er Jahre, als die USA ihren gefühlten Höhepunkt bzgl. Wohlstand erlebte, konnte “Hart to Hart“ (so der Originaltitel) gut zünden. Schöne Wohlfühlunterhaltung mit damals modernem Ambiente in feiner Aufmachung und durchaus spannenden Kriminalfällen. Für heutige Verhältnisse sicher kaum der Rede wert aber für Fans von TV-Klassikern auch heute noch ein angenehmer Spaß.

Auch die deutsche Synchro hilft einmal mehr und trägt zur Unterhaltung zusätzlich bei. Vor allem Joseline Gassen klingt genauso bezaubernd, wie Stefanie Powers, die hier am meisten Ruhm durch die Serie erlangte, aussieht und wirkt. Joachim Kerzel, der seine Stimme Robert Wagner leiht, klingt hingegen manchmal etwas überheblich und selbstgefällig, was der Figur des Jonathan Hart nicht ganz entspricht. Gleichzeitig aber passt Kerzels Stimme zu Wagners Erscheinung und so kann man am Ende manch klangtechnische Übellaunigkeit oder Überheblichkeit in der Stimme von Kerzel meistens überhören. Unvergessen bleibt hier natürlich Arnold Marquis, welcher durch seine markante Stimme (u.a. sprach er ja auch Bud Spencer in einigen von dessen Filmen) bereits einen eigenen Kultstatus innehat.

In was die Harts hier wohl wieder hineingestolpert sind?

Was bleibt, ist eine kultige US-Serie, die leider keinerlei charakterliche Weiterentwicklungen der beiden Hauptfiguren zu bieten hat. Nur Butler Max bekommt hin und wieder persönliche Erlebnisse. Und ja, ein gemeinsames Kind würde vielleicht die spannenden Fälle stoppen und mit einer Nanny für ein Baby würde das reiche Paar nicht mehr so positiv rüberkommen. Das verstehe ich. Leider wird somit aber eben auch schnell deutlich, dass die Harts selbst im Grunde nur der Rahmen sind und ihre Kriminalfälle eigentlich das Zentrum bilden. Das stimmt aber nur bedingt und doch wurde die Serie so geformt und damit ist es leider kein Wunder, dass nach fünf Staffeln schon Schluss war. Unabhängig davon, dass viele kultige 80er-Serien nicht lange durchhielten, wäre hier deutlich mehr drin gewesen. Das zeigte sich dann auch Jahre später, als in den 1990ern noch ganze acht TV-Filme mit den Harts folgten.

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Fakten
Originaltitel: Hart to Hart   Produktionsjahr: 1979 - 1984   Genre: Krimi / Dramedy / TV-Spaß   Laufzeit/Folge: rund 45 Minuten   Diese Serie wurde bewertet von: Conway(73%)   Texte: Conway   Diese Serie bei Wikipedia