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Cineclub News

Dienstag, den 04.07.2023

Es lebe die Leinwand

Das 40. Filmfest München brachte wieder alle in den Kinosälen zusammen – am Samstag ging die „große Party“ der Branche zu Ende. Ein Rückblick.

Barbara Sukowa war sichtlich gerührt, als sie aus den Händen ihrer Laudatorin Margarethe von Trotta den CineMerit-Preis entgegen nehmen konnte. Wie die Regisseurin dabei bemerkte, hatte sie Sukowa „zunächst für eiskalt“ gehalten. Vor allem die distanzierte Art der Schauspielerin war ihr negativ aufgefallen. So war Barbara Sukowa nicht gerade Trottas erste Wahl, als sie die Rolle der Rosa Luxemburg zu besetzen hatte. Lange machte sie beim Casting einen großen Bogen um sie, bis von Trotta zugeben musste, dass es keine bessere Wahl als eben Sukowa gab. Widerstrebend entschied sie sich um – und „hat es keinen Moment bereut.“ Die im ersten gemeinsamen Streifen so abweisende Darstellerin – vermutlich hatte dieses Verhalten die Rolle so erfordert – wandelte sich plötzlich in ein ausgesprochen freundliches Wesen. Und mutierte zum Liebling aller. Inzwischen ist die Freundschaft zwischen den beiden Damen längst groß und unauslöschlich. Ähnlich wie die Verbundenheit vieler Filmschaffender wie auch des Publikums zum Münchner Filmfest, das in diesem Jahr schließlich ein schönes Jubiläum feiern konnte.

Nachdem die Pandemie seit längerem der Vergangenheit angehört, wollen viele das verpasste Amusement nachholen. Dazu gehören auch Besuche im Kino oder eben auch bei entsprechenden Festivals der Branche. Neben dem Berlinale ist das Münchner Filmfest das eines der bedeutendsten in Deutschland. Seit 1983 lockt es jährlich Tausende in die bayerische Metropole. Die wichtigsten Stichpunkte in Kürze: An acht Festivaltagen zogen etwa 500 Filmpräsentationen und sonstige Veranstaltungen 58000 Neugierige an. Wie der künstlerische Leiter Christoph Gröner hervorhob, will das Filmfest München nach wie vor „alle, die Film lieben“ begeistern. Die Veranstalter wollen die Freude am Kino neu beleben. Gröner wird künftig den Job von Diana Iljine bestreiten, welche 2023 zum letzten Mal als Festivaldirektorin agierte. Diese wiederum betonte, dass sie froh und dankbar sei über die gelungenen „Kooperationen mit zahlreichen anderen Kulturinstitutionen wie dem Museum Brandhorst und dem Literaturhaus.“

Wie gewohnt, hagelte es in München gerne entgegengenommene Preise. So wurde etwa „Les filles d`Olfa“ des Regisseurs Kaouther Ben Hania mit dem Arri Award belohnt – als bester internationaler Streifen. Diese Wahl der Jury fiel einstimmig. Besonders hoben die Mitglieder hervor, dass „Les filles d`Olfa“ eine besondere, ganz eigene Handschrift trage. Mit ihrer Entscheidung wollten sie den Mut und die Entschlossenheit belohnen, solch eine cineastische Arbeit durchzuziehen. Das Drama „Fossil“ von Henning Beckhoff erhielt den Kritikerpreis Fipresci, während „Crowrä“ - ein Dokumentarfilm von Joao Salaviza und Renee Nader Messora - mit dem Cinevision Award belohnt wurde. Wie es in der Begründung lautet, beeindrucke vor allem die Kombination realer und fiktiver Elemente, mit denen die Geschichte des indigenen Volks der Kraho hier präsentiert werde.

„Augure“ von Baloji wurde mit dem in diesem Jahr erst zum zweiten Mal verliehenen Cinerebel Award ausgezeichnet. Über den Gewinn des Cinekindl Awards für den herausragendsten Kinderfilm durfte sich der Cast rund um Johan Rosells Film „Nelly Rapp – der dunkle Wald“ freuen. Dabei geht es um die spannenden Abenteuer einer ganz besonderen Agentin. Der One-Future-Preis ging an die Komödie „Siccità“ von Paolo Virzi. Deren Regisseur Michael Verhoeven hielt den One-Future-Ehrenpreis für sein Gesamtwerk in Händen. Marcus H. Rosenmüllers „Neue Geschichten vom Pumuckl“ errangen den Publikumspreis des Kinderfilmfests; das historische Drama „Unruly“ von Malou Reymann erhielt den Fritz-Gerlich Preis.

Auch die Nachwuchsstars der deutschen Filmszene wurden umfangreich gewürdigt. Für das Multi-Kulti-Drama „More than strangers“ belobigte die Jury Regiearbeit von Sylvie Michel in Form des Förderpreises Neues Deutsches Kino. Das beste Drehbuch kam von Merle Grimme für „Clashing Differences“, während Uschi Feldges mit „Leere Netze“ für ihre „Produzentische Leistung“ belohnt wurde. Dor Aloni erhielt den Schauspielpreis; in „Südsee“ hatte der 1987 in Israel geborene Regisseur und Darsteller besonders überzeugt. (rousseau)
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