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leer Family Guy


Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Aufmachung Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** ***** *** **** **** *** ** ***** 84%
 

 
Multitalent Seth MacFarlane hat seine humoristische Begabung schon lange vor dem Kinohit Ted bewiesen. Mit „Family Guy“ zeigt der TV-Macher nämlich bereits seit vielen Jahren erfolgreich, dass man die kultige Idee der Simpsons durchaus noch verschärfen kann. Er beweist auch, dass Humor unter der Gürtellinie durchaus erfolgversprechend und gesellschaftskritisch sein kann. Die Einstellung der Serie nach der dritten Staffel wurde dank einer beispielhaften Fan-Offensive und steigender Quoten bei den Wiederholungen zudem wieder aufgehoben und seither läuft man beim US-Sender FOX ebenso erfolgreich wie das große gelbe Vorbild – allerdings entsprechend der TV-14-Einstufung zeitlich etwas später…

Family Guy


Familienvater Peter Griffin ist der vermeintlich typische US-Kleinstädter, wie er gern persifliert wird. Von schlechter Ernährung und sinnfreiem Fernsehen geformt, erlebt der braunhaarige Brillenträger mit dem einfältigen Humor einige Abenteuer mit seiner Familie – oder seinen Freunden und Nachbarn. Da gibt es den als Pilot tätigen Frauenliebhaber und Playboy Glenn Quagmire, sowie den durch einen Unfall (offenbar dank dem fiesen Grinch) an den Rollstuhl gefesselten und dennoch arg sportlichen Polizisten Joe Swanson. Auch der apathisch wirkende Afroamerikaner Cleveland Brown ist Nachbar und Kumpel von Peter. Zwar zieht Cleveland nach einigen Jahren zurück in seine alte Heimat, doch dort hielt er (bzw. der Zuschauer) es nicht ganz so lange aus und nun ist Cleveland wieder zurück in Quahog.

Doch auch Peters Familie hat es in sich. Da ist zum einen seine attraktive aber nicht selten überforderte Frau Lois, die es nicht selten selbst faustdick hinter den Ohren hat. Trotz Peters eigenwilliger Art liebt sich das Paar aufrichtig. Obendrein haben die Griffins noch drei Kinder. Da ist zum Beispiel Tochter Megan, ein unbeliebtes und unattraktives Mädchen. Neben ihr gibt es noch Sohn Chris, der ebenfalls unattraktiv und pubertierend sowie selten dämlich daher kommt.

Family Guy
Damals wurde auch "Family Guy" noch mit der Hand gezeichnet...

Hauptaugenmerk liegt jedoch immer wieder auf Baby Stewie, ein genialer und ebenso diabolischer Einjähriger, der neben einiger Waffen und allerhand verrückter Pläne (Weltherrschaft, Tötung der Mutter, uvm.) auch eine Zeitmaschine besitzt. Nicht selten erlebt Stewie Abenteuer zusammen mit dem Griffin-Hund Brian, einem menschlich agierenden Haustier, welches gute Bücher, hübsche Frauen, Alkohol, Tabak und gehobene Sprache bevorzugt, damit jedoch oft auf Widerstand stößt.

Die Quahog-Bewohner, wie der prominente Bürgermeister Adam West, der jüdische Apotheker Mort Goldman, der perverse Alte Mr. Herbert, der schlecht ausgebildete Arzt Dr. Hartman, die mexikanische Haushalsthilfe Consuela oder der selbstgefällige Nachrichtensprecher Tom Tucker sind derweil aber auch nicht zu verachten. Natürlich ist auch die unmittelbare Verwandschaft der Griffins eine Erwähnung wert. Neben Peters verstorbenem Katholiken-Vater Francis Griffin und seiner noch lebenden Frau Thelma sind es vor allem Peters Schwiegereltern, die für gelegentlichen Aufruhr sorgen. Die wohlhabende und republikanisch denkende Old-School-Familie Pewterschmidt hatte sich für Tochter Lois nämlich einen weitaus besseren Mann erhofft, als Loser Peter. Doch am Ende siegt auch hier immer die Liebe und die Familie und wenn das mal nicht wichtig ist, dann können Stewie und Brian ja wieder eine ihrer vielen (meist ungewollten) Zeitreisen unternehmen…

Family Guy
...später folgte dann die inzwischen typische Digitalisierung.


Humor ist, wenn man trotzdem lacht und das ist bei dieser Serie sicher nicht schwer – trotz der vielen (und berechtigten) Anspielungen auf die US-Gesellschaft und auch auf die US-Politik (sowohl im Inland als auch im Ausland). Wer bei „Family Guy“ nämlich genau hinhört, erkennt ständige Seitenhiebe gegen allerhand wichtige und nicht so wichtige Personen und gegen Ereignisse in der US- und Weltgeschichte. Die Macher um Multitalent Seth MacFarlane sind nämlich nicht auf den Kopf gefallen und nutzen nicht selten diese Trick-Comedy, um ihren zurecht angestauten Frust über die Verdummung durch die Medien, über die Lügen der Politik und über die schlecht funktionierende Ernährung, Bildung und Aufklärung innerhalb der Vereinigten Staaten Luft zu machen. So wie hierzulande ist es nämlich dort (noch) erlaubt, öffentlich Kritik zu üben, solange man sie hinter Humor versteckt… dass Vieles eigentlich nicht mehr witzig und sondern erschreckend ist, vertiefen wir an dieser Stelle jetzt nicht, sondern konzentrieren uns auf die Serie selbst.

Family Guy
Brian & Stewie stoßen bei einer Zeitreise nicht nur auf Leonardo da Vinci...

„Family Guy“ wurde im Jahr 2003 wegen schlechter Quoten (für die der US-Sender FOX vor allem selbst verantwortlich war) eingestellt, woraufhin eine Protestwelle der Fans begann, die mit einer Online-Petition mit über 100.000 Unterschriften ihren Höhepunkt fand. Doch FOX reagierte nicht auf die Fanwünsche – erst, als die Wiederholungen der bisherigen Folgen starke Quoten erzielten, nahm der Sender die Serie wieder ins Programm. Damit begann ein Kult, der bis heute Bestand hat und längst mit dem Simpsons-Hype mithalten kann. Dies liegt neben dem bereits erwähnten Humor und der indirekten Kritik an aktuellen Begebenheiten und Möchtegern-Promis auch an den verschiedenen Charakteren und deren medialem Einfluss. Das Family-Guy-Merchandise läuft jedenfalls seit Jahren auf Hochtouren und seit 2005 läuft mit „American Dad“ ein noch konkreter humoristisch kritischer Serienspaß der Macher, der sich – im Gegensatz zur „Cleveland Show“ auch weiterhin im TV zu halten vermag.

Man könnte „Family Guy“ jedenfalls als eine Art „Simpsons für Erwachsene“ bezeichnen, auch wenn die FG-Fanbase diesen ständigen Vergleich sicherlich nicht mehr hören kann. Der Autor dieser Kritik bevorzugt „Family Guy“ (und auch „American Dad“) schon längst mehr als die abgenutzten und dennoch kultigen Simpsons und wünscht an dieser Stelle Seth MacFarlane auch für die Zukunft alles erdenklich Kreative (so z.B. mit dem seit 2014 in Arbeit befindlichen zweiten Film zu „Ted“).

Family Guy
Peter und seine drei Buddies erleben eine Menge schräger Abenteuer...


  • Die TV- und Filmstars Mila Kunis und Seth Green sprechen in der englischen Synchronfassung die Griffin-Kinder Megan und Chris, während MacFarlane neben Peter auch Sohn Stewie und viele Nebencharaktere (z.B. Nachrichtensprecher Tom Tucker, Dr. Hartman uvm.) spricht. Der 60er-Jahre-Batman-Star Adam West spricht sich hier als Bürgermeister übrigens selbst. Ebenso tut es Hollywoodstar James Woods, der in mehreren Folgen zu sehen ist und eine Art Nemesis von Peter Griffin und dessen Familie spielt. Am Ende würde es nicht wundern, wenn Woods der große Hahn ist, der sich immer mal wieder mit Peter prügelt... oder?

Family Guy
Hollywoodstar James Woods ist ein gern gesehener Gast in "Family Guy".

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Fakten
Originaltitel:
Family Guy
 
Produktionsjahr:
1999 - 0000
 
Genre:
Trick / Comedy
 
Laufzeit/Folge:
20 min
 
Diese Serie wurde bewertet von:
Conway(84%)
 
Texte:
Conway
 
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