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leer Jack Ryan: Shadow Recruit


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** ** *** *** *** ** ** *** 65%
 

 
Der verdeckt arbeitende CIA-Agent Jack Ryan (Chris Pine) versucht, sein Heimatland gegen den Russen Viktor Cherevin (Kenneth Branagh) zu verteidigen. Der „Thor“-Regisseur inszeniert ordentlich, auch wenn die Geschichte nur einen sehr durchschnittlichen Thriller zulässt.


Ohne sein Business-Studium zu Ende gebracht zu haben, veranlassen die Geschehnisse des 11. Septembers Jack Ryan (Chris Pine) dazu, sich beim US-Militär zum Schutz seines Vaterlandes zu verpflichten. Bei einem Einsatz in Afghanistan wird Jack so stark am Rücken verletzt, dass er erst über lange Zeit und mit der Reha-Hilfe von Medizinstudentin Cathy Muller (Keira Knightley) trainieren muss, um wieder selbständig und ohne Krücken laufen zu können. Währenddessen wird Jack vom CIA-Agenten William Harper (Kevin Costner) beobachtet und schließlich fürs CIA angeheuert. Er soll als Finanzanalyst versteckt die Wall Street überwachen.

Jahre später ist Jack mit Cathy verlobt. Doch weil er sie versetzt, glaubt sie, er hätte eine heimliche Affäre. Dabei geht er einem seltsamen Vorfall an der New Yorker Börse nach, wo eines Tages hohe Transaktionen über verdeckte russische Konten getätigt werden. Weil Jack dies für verdächtig hält, lässt er sich nach Moskau schicken, um sich bei der Bank von Viktor Cherevin (Kenneth Branagh) die Konten offenlegen zu lassen. Doch noch hat Jack keine Ahnung, mit welch einem gefährlichen Gegner er sich einlässt und was Viktor wirklich unter dem Codenamen "Lamentations" (Klagelieder) plant.

Jack Ryan: Shadow Recruit


Schon Harrison Ford, Alec Baldwin und Ben Affleck haben Jack Ryan, den Charakter des im Herbst 2013 verstorbenen Autors Tom Clancy, gespielt, und nun darf Chris Pine ("Star Trek") in diese Rolle schlüpfen. Nachdem Regisseur Jack Bender abgesprungen ist, sollte der Shakespeare-Fachmann Kenneth Branagh ("Thor", "My Week with Marilyn") das Filmprojekt richten. Dabei war das Drehbuch vom Debütanten Adam Cozad angeblich nicht als ein Jack-Ryan-Film konzipiert worden, sondern nachträglich von ihm und David Koepp ("Mission: Impossible", "Jurassic Park", "Illuminati") dahingehend umgeschrieben worden, damit Ryans Vorgeschichte mit der Verletzung und Anwerbung übereinstimmt.

Paramount, die schon "Star Trek" mit Chris Pine rebootet haben, wollten auch bei "Jack Ryan" einen Neuanfang, eine Aktualisierung in die Jetztzeit und somit eine Verjüngung wagen, denn Clancys Charakter ist laut den Büchern 1950 geboren. Auch "Der Anschlag" mit Affleck war als Reboot gedacht, jedoch basiert "Shadow Recruit" im Gegensatz nur noch auf Clancys Werk, ist aber nicht wie bisher eine direkte Verfilmung. Bei allen Aktualisierungsversuchen wirkt es allerdings furchtbar antiquiert, dass das Böse, das die USA bedroht, wieder aus Russland kommt.

Jack Ryan: Shadow Recruit

Obwohl Moskau eine schöne Filmkulisse bietet, so ist es doch ein Problem, dass der Gedanke des Kalten Kriegs tief im Neuanfang "Shadow Recruit" verwurzelt bleibt. Der bedingungslose Patriotismus auf beiden Seiten ist gewissermaßen notwendig, aber zugleich fundamentalistisch und pathetisch. Selbst der aktuelle James Bond weiß dies zu brechen – und immerhin ist Bond der Inbegriff des Geheimagenten. Solch ein Bruch ist ja zudem für den Zuschauer spannender, statt die ständige Wiederholung derselben Muster zu sehen.

Etwas verwunderlich ist für mich, dass Branagh das Drehbuch so interessant fand, dass er nicht nur die Rolle des Bösewichts, sondern auch gleich die Regie übernommen hat. Branagh weiß selbstverständlich, Charaktere in den Vordergrund zu stellen, aber wirklich clever oder neuartig ist die Geschichte nun nicht, insbesondere das uninspirierte Ende, das sehr abgehackt, fast unter den Teppich gekehrt wirkt. Auch die Action zum letzten Akt ist nicht wirklich involvierend.

Jack Ryan: Shadow Recruit

Branagh tut sein Bestes mit dem Drehbuch und seinen Darstellern, aber das reicht nicht, um "Shadow Recruit" eine echte Persönlichkeit einzuhauchen. So bleibt der Film aufgrund eines Sammelsuriums an Story-Elementen und generischen Action-Sequenzen eher gerade noch kalkuliert spannend, ohne eigenständig zu wirken. Das heißt nicht, dass "Jack Ryan" nicht eine gewisse oberflächliche Unterhaltung bietet, aber es ist eher ein schneller Imbiss als ein Gourmethappen. Und brauchen die Zuschauer nach James Bond, Jason Bourne und Ethan Hunt usw. noch solch einen antiquierten, unreflektierten Action-Helden?

Jack Ryan: Shadow Recruit

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Fakten
Originaltitel:
Jack Ryan: Shadow Recruit
 
deutscher Kinostart am:
27.02.2014
 
Genre:
Action-Thriller / Spionage-Krimi
 
Regie:
Kenneth Branagh
 
Länge:
ca. 101 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Paramount
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(65%)
 
Texte:
Martin
 
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DatumUhrzeitSender
18.09.2023 22:55 Kabel 1
13.09.2023 20:15 Kabel 1
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