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leer The Counselor


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Der Counselor (Michael Fassbender) lässt sich mit Malkina (Cameron Diaz), Reiner (Javier Bardem) und Westray (Brad Pitt) auf einen Drogenhandel ein, der schiefläuft. Genau dasselbe geschieht auch mit dem neuen Streifen von Ridley Scott, denn trotz erlesener Besetzung kann das grotesk schlechte Drehbuch nicht aufgefangen werden.

The Counselor


Ein "Counselor" genannter Rechtsanwalt (Michael Fassbinder) lässt sich auf einen Drogendeal ein, in den auch irgendwie Malkina (Cameron Diaz), Reiner (Xavier Bardem) und Westray (Brad Pitt) involviert sind. Als der Drogentransport entführt wird, nimmt das mexikanische Drogenkartell Rache an dem Counselor und seiner großen Liebe Laura (Penélope Cruz).

(Wer diese Figuren oder die Handlung begreift, möge hier eine bessere Zusammenfassung vorschlagen. Warum hier nicht besser zusammengefasst wurde: siehe unten.)

The Counselor


Bereits mit seinen zweiten und dritten Spielfilmen, d.h. "Alien" und "Blade Runner", hat sich Ridley Scott quasi in den Rang lebender Legenden aufgeschwungen (na gut, der vierte war dieser komische Fantasyfilm "Legende" mit Tom Cruise, aber das möchte man ihm fast verzeihen). Danach folgten solche Perlen wie "Thelma & Louise", "Gladiator", aber auch immer wieder so mittelmäßige Streifen wie "1492", "Die Akte Jane", "Ein gutes Jahr". Mit "Prometheus" und dem gerade in Dreh befindlichen "Exodus", beides Alien-Vorgeschichten, sowie einem geplanten neuen Blade-Runner-Projekt demoliert Scott jedoch selbst sein Vermächtnis.

Ebenfalls in diese Reihe von Fehlgriffen, die man ihm (und uns, den Zuschauern) nicht gewünscht hätte, zählt "The Counselor". Irrsinnig groß besetzt (Brad Pitt, Cameron Diaz, Michael Fassbinder, Penélope Cruz, Javier Bardem, Bruno Ganz) und doch extrem verzockt. Man fragt sich, ob einer dieser Schauspieler das Drehbuch gelesen hat. Ach ja, dieses Mist- "Meisterstück" stammt von Pulitzer-Preisträger Cormac McCarthy, der nach seinen verfilmten Romanen ("No Country For Old Man", "The Road", etc.) im Alter von 80 sein Drehbuchdebüt geben musste.

The Counselor

"The Counselor" schwitzt aus allen Poren die misslungene Anstrengung, ein Tarantino sein zu wollen. Alles, worin Tarantino so genial leichtfüßig brilliert, wird hier falsch gemacht: aufgesetzter Schick, bemühte Popkultur-Referenzen, besonders brutale Morde sowie ellenlange, bedeutungsgeschwängerte Dialoge aus leeren Worthülsen. Ein Beispiel: "Die Gier bringt einen nahe an den Abgrund. – Nein, die Gier ist der Abgrund." Allerdings tut sich in dem Film ein klaffender Abgrund an Unverständnis auf, den man nur folgendermaßen kommentieren kann: "Beim Zusammenpuzzeln tun sich Logiklöcher in der Handlung auf. – Nein, die Handlung ist das Logikloch."

Neben vielen Regie-, Ausstattungs- und Make-Up-Fehlern (Bardem sieht aus wie ein bronzener Turniertänzer) geht die katastrophale Verfehlung des Filmes aufs Drehbuch zurück (und dass dieses anscheinend niemand gelesen hat). Neben den erwähnten absurden Dialogen baut sich überhaupt kein Verständnis dafür auf, wer die Charaktere sind, was sie eigentlich tun und wie sie zu zueinander stehen (außer in der völlig verkitschten Liebesgeschichte). Der Drogendeal, der aus dem Ruder läuft, ist ein nebulöses, plumpes Gerüst für Handlungs-Versatzstücke, aber ein solch plumpes Gerüst, dass keine Struktur zu erkennen ist.

The Counselor

Wer sich gerne schon während oder nach dem Film über den Film unterhält, sollte sich bei "The Counselor" mit ein paar guten Freunden den Spaß gönnen, den Streifen zu analysieren, was alles trotz so viel Talent nicht funktioniert und warum nicht. Das ist der einzige Reiz, den dieser missglückte Film bietet. Dann kann man vielleicht auch verstehen, warum selbst die großartige Sexszene von Cameron Diaz im Ansatz genial ist, aber in der Umsetzung ebenfalls versagt.

Auch wenn "The Counselor" einer der großen Favoriten bei den Goldenen Himbeeren (Razzie Award, der Anti-Oscar) sein wird, so ist unterm Strich jedoch immer noch "Tage am Strand" der schlechteste und absurdeste Film des Jahres 2013.

The Counselor

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Fakten
Originaltitel:
The Counselor
 
deutscher Kinostart am:
28.11.2013
 
Genre:
Krimi-Thriller / Drama
 
Regie:
Ridley Scott
 
Länge:
ca. 112 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 16 freigegeben
 
Kinoverleih:
Fox
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(36%)
 
Texte:
Martin
 
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