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leer Die Haut, in der ich wohne


Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** ** ***** *** **** **** **** *****
91%
 

 
Ein verwitweter Forscher (Antonio Banderas) experimentiert mit künstlicher Haut an einer Patientin (Elena Anaya), die er gefangen hält und die seiner verstorbenen Frau verblüffend ähnlich sieht. Ein Psycho-Thriller-Drama von Pedro Almodóvar.

Die Haut, in der ich wohne (von Pedro Almodóvar)


Seit dem tragischen Tod seiner Frau Gal forscht Robert Ledgard (Antonio Banderas) jahrelang wie besessen an der Entwicklung einer künstlichen Haut. Dabei kennt der Schicksalsgebeutelte jedoch keinerlei ethische Skrupel. So hält er auf seinem Anwesen die makellos schöne Vera (Elena Anaya) gefangen, die seiner verstorbenen Frau so seltsam ähnlich sieht. An ihr experimentiert Robert in seinem Perfektionswahn herum.

Die Haut, in der ich wohne (von Pedro Almodóvar)

Gedeckt und unterstützt wird Robert von seiner Haushälterin Marilia (Marisa Paredes). Sie warnt ihn, sich nicht emotional auf Vera einzulassen, sie viel eher aus dem Weg zu räumen. Sie befürchtet, dass Veras äußerliche Ähnlichkeit zu Gal Robert verwirrt. Doch dann steht ein Mann in Tigerkostüm vor dem Tor des Anwesens und will seine Mutter sehen. Und wer ist eigentlich diese mysteriöse Vera, die so viel über sich ergehen lässt?

Die Haut, in der ich wohne (von Pedro Almodóvar)



Der Geist, der jedem Film von Pedro Almodóvar innewohnt, ist auch in „Die Haut, in der ich wohne“ lebendig. Da macht es keinen Unterschied, dass Almodóvar einen fremden Roman verfilmt, der dem Psychothriller wesentlich stärker zugeneigt ist als sein bisheriges Werk. Es hat einen Grund, warum er sich ausgerechnet für den Roman des verstorbenen Thierry Jonquet entschieden hat: er passt zum Oeuvre und zur unverkennbaren Handschrift Almodóvars.

Da wäre zum einen der Punkt, dass man bei seinen Filmen mit Überraschungen rechnen muss. Bei Almodóvar ist selten etwas so, wie es auf den ersten Blick scheint. Das ist es natürlich auch, was seine Filme so anregend macht. Obwohl es generell für jeden Film gilt, ist „Die Haut“ im Speziellen umso spannender, je weniger man im Vorfeld über die Handlung – und erst recht über das Ende – weiß. Man sollte einfach offen sein und sich darauf einlassen, wie sich der Film mit jeder Minute entfaltet und verändert. Es gibt viele Geheimnisse zu lüften.

Die Haut, in der ich wohne (von Pedro Almodóvar)

Ein weiteres Element ist sein Stil und seine Bildsprache. In seiner klaren, aufgeräumten und recht farbenfrohen Art erschafft Almodóvar immer wieder ungewöhnliche Bilder. Sei es die Maske auf dem Plakat, die Yogaübung im hautengen Kostüm in den ersten Minuten oder die Schaufensterdoku eines Handlungsortes – Almodóvars Bilder sind gefällig und äußerst einprägsam.

Für viele andere wichtige Aufgaben hat Almodóvar auch wieder Leute um sich versammelt, mit denen er schon vorher gut zusammen gearbeitet hat: Kameramann José Luis Alcaine („Volver“), Produktionsdesigner Antxón Gómez („Zerrissene Umarmungen“, aber auch „Che I + II“), Kostümbildner Paco Delgado („La Mala Education“, aber auch „Biutiful“) oder Komponist Alberto Iglesias.

Die Haut, in der ich wohne (von Pedro Almodóvar)

Zudem arbeitet der Regisseur und Drehbuchautor sehr gerne mehrmals mit denselben Schauspielern zusammen. Für „Die Haut“ hat er einen alten Bekannten wieder vor seine Kamera geholt: Antonio Banderas. Den Latin Lover Hollywoods hatte Almodóvar vor vielen Jahren entdeckt und zu einem Star gemacht. Auch Elena Anaya hatte schon in Almodóvars „Sprich mit ihr“ mitgewirkt, Marisa Paredes gar in „Sprich mit ihr“, „Alles über mein Mutter“ und „Mein blühendes Geheimnis“. Alle drei Darsteller machen ihre Sache wirklich gut.

Aber Almodóvar bringt auch ein paar neue Gesichter in seinen Film. Die beiden jungen Schauspieler Jan Cornet und Blanca Suárez sind zum ersten Mal unter Almodóvars Regie. Sie wirken sehr lebendig und glaubwürdig.

Mit dieser Personalmischung aus Verlässlichkeit und Neuerung erschafft Pedro Almodóvar mit „Die Haut“ einen neuen Film, der sich nahtlos in sein Gesamtwerk einfügt, aber wie jeder andere seiner Filme zuvor etwas ganz Eigenständiges ist. „Die Haut, in der ich wohne“ ist wirklich eine Freude zu sehen.

Die Haut, in der ich wohne (von Pedro Almodóvar)

Die Haut, in der ich wohne (von Pedro Almodóvar)
Regisseur Pedro Almodóvar und sein Hauptdarsteller.

Die Haut, in der ich wohne (von Pedro Almodóvar)

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Fakten
Originaltitel:
La piel que habito
 
deutscher Kinostart am:
20.10.2011
 
Genre:
Drama / Psycho-Thriller
 
Regie:
Pedro Almodóvar
 
Länge:
ca. 121 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 16 freigegeben
 
Kinoverleih:
Tobis
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(91%)
 
Texte:
Martin
 
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DatumUhrzeitSender
22.05.2014 ²) 01:15 Arte
19.05.2014 22:00 Arte
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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