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leer Lügen macht erfinderisch


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Die Wahrheit ist so normal wie das Atmen. Doch durch eine zufällige Umstellung im Gehirn entdeckt Mark Bellison (Ricky Gervais) das Lügen und für ihn und alle Menschen dieser Welt beginnt ein komplett neues Leben… Gute Idee mit relativ schlichter Umsetzung.

Lügen macht erfinderisch - The Invention of Lying


Als einfacher Drehbuchautor, der mit dem 14. Jahrhundert die uninteressanteste Epoche des gesamten Filmstudios zur Verfügung hat, schafft der eher unauffällige Mark Bellison (Ricky Gervais) es sicher nicht weit. So wird er auch bald von seinem Vorgesetzten (Jeffrey Tambor) entlassen, was Marks Sekretärin Shelley (Tina Fey) wenig stört, schließlich kann sie Mark nicht ausstehen. Der erfolgreiche und angesehene Drehbuchautor Rob (Rob Lowe) sieht das im Übrigen ganz genauso.

Auch bei der Frauenwelt kommt Mark nicht gut an. Zwar sieht man ihn als freundlichen Zeitgenossen an, dessen Gegenwart durchaus unterhaltsam ist. Doch seine etwas dickliche Gestalt und seine Knubbelnase sprechen gegen gute Gene, weshalb nun auch die äußerst attraktive Jennifer (Jennifer Garner) auf ein weiteres Date mit Mark verzichtet. Schließlich will die alleinstehende Frau bald einmal Kinder bekommen und die sollen doch bitte keine dicken Nasen bekommen.

Lügen macht erfinderisch - The Invention of Lying
Die attraktive Jennifer (Jennifer Garner) und Knubbelnase Mark (Ricky Gervais) beim Dinner.

Da Mark nun ohne Job dasteht, kann er seine Miete nicht mehr bezahlen und so entsteht die erste Lüge der Weltgeschichte – zufällig im Gehirn von Mark Bellison. Als der sonst so ehrliche und besonnene Arbeitslose mitbekommt, was durch das Lügen alles möglich ist, sorgt er nicht nur für einen vollen Geldbeutel, sondern versucht auch, seiner im Sterben liegenden Mutter (Fionnula Flanagan) von einem schönen Ort zu erzählen, wo jeder Mensch eine eigene Villa bekommt und seine Liebsten wiedertrifft. Diese Aussage kommt allerdings auch dem Arzt (Jason Bateman) und dessen Krankenschwestern zu Ohren und bald will die gesamte Menschheit wissen, woher Mark das alles weiß.

Ähnlich wie einst Moses auf einem Berg stellt sich Mark mit zwei Pizzakartons vor die versammelte Bevölkerung und erklärt, was nach dem Tod passiert und wann wer in den Himmel kommt oder auch nicht. Irgendwann ist die Rede vom „Mann im Himmel“ und weil jeder glaubt, dass er nach dem Tode eh in eine bessere Welt kommt, bemüht sich kaum noch jemand um eine sinnvolle Tätigkeit auf Erden. Vor allem Marks Kumpels Greg (Louis C.K.) und Frank (Jonah Hill) trinken lieber den ganzen Tag Bier. Im Gegensatz dazu versucht Mark, ein eigens verfasstes Drehbuch als echt zu verkaufen, womit er den ersten fiktiven Film überhaupt in die Kinos bringt und dadurch berühmt und steinreich wird. Doch die Liebe zu Jennifer kann er durch Lügen auch nicht gewinnen – oder?

Lügen macht erfinderisch - The Invention of Lying
Autor Rob (Rob Lowe) und Sekretärin Shelley (Tina Fey) können Marks Erfolg nicht fassen.


Der in seiner Heimat Großbritannien längst zum Top-Komiker avancierte Moderator, Comedian und Schauspieler Rick Gervais zeigt hier gekonnt die Schwächen der westlichen Gesellschaft auf, in dem er sie immer nur die Wahrheit sagen lässt. Dadurch, dass niemand lügt, kommt heraus, wie unsicher, oberflächlich, naiv aber auch herzlich die Menschen eigentlich sind, wenn man sie lässt bzw. wenn es sie es von Natur aus einfach sein müssen. Denn in dieser Welt gibt es keine Lügen, jeder ist offen und direkt. So auch die Werbeindustrie, wo eine Marke wie Coca Cola klar sagt, dass sie eigentlich nur aus Zucker besteht und total ungesund ist - dennoch soll man sie kaufen und sei es nur wegen der neuen Dose. Und Pepsi, in Amerika eigentlich beliebter als Coca Cola, gibt zu, dass sie im Schatten der ansonsten weltweit populäreren Vorzeige-Coke steht.

Lügen macht erfinderisch - The Invention of Lying
Mit seinem neuem (gelogenem) Drehbuch schafft Mark den absoluten Erfolg.

Allein die Tatsache, dass die Filmindustrie hier keine Schauspieler hat, die einem etwas „vorspielen“, spricht für sich. Hier wird einfach ein Vorleser genommen, der einem die Drehbücher vorliest. Diese behandeln auch nur tatsächliche Ereignisse und der Erfolg der Autoren liegt damit nicht in ihrer Phantasie, sondern in dem Jahrhundert selbst. Da Rob Lowe hier die ganzen tollen und spannenden Jahrhunderte bekommt, ist er auch der erfolgreichste Autor im Film. Gleichzeitig sieht er gut aus, weshalb er es bei Frauen einfacher hat als Mark. Ja, sogar die Cops (Edward Norton in einer Nebenrolle) können nicht lügen und geben zu, dass sie Schmiergeld annehmen, um ihre Kokssucht in den Griff zu bekommen.

Ohnehin wimmelt es hier von bekannten Darstellern in kleinen Nebenrollen. Wie zum Beispiel Philip Seymour Hoffman als Barkeeper oder die bereits im Inhalt erwähnten Jason Bateman und Tina Fey, die zuletzt an der Seite von Steve Carell in „Date Night – Gangster für eine Nacht“ zu sehen war. Der Übergang zu Steve Carell ist dabei nicht weit hergeholt, denn dieser spielt die Hauptrolle in der US-Comedy-Serie „The Office“, welche ursprünglich aus Großbritannien stammt und von Ricky Gervais mit kreiert wurde. Der deutsche Ableger ist „Stromberg“ mit Christoph Maria Herbst in der Hauptrolle.

Lügen macht erfinderisch - The Invention of Lying
Jennifer glaubt, in Rob das passende Erbgut gefunden zu haben...

Gervais ist es also gelungen, für diesen Film nicht nur viele bekannte Gesichter zu engagieren, sondern uns auch eine Welt ohne Lügen zu zeigen. Ebenso offenbart er uns die Möglichkeiten, die sich durch das Lügen eröffnen. Natürlich haben diese Möglichkeiten auch ihre Kehrseiten und hätten die Macher das Thema Liebe hier etwas mehr ausgespart, wäre „Lügen macht erfinderisch“ sicher noch gesellschaftskritischer und schwarzhumoriger geworden. Und wenn man sich getraut hätte, hätte einer Fortsetzung im Bereich der Politik und Medien dann bestimmt auch nichts mehr im Wege gestanden und dieser Streifen wäre vielleicht ein echter Kassenschlager geworden – ungelogen!


  • Ricky Gervais ist auch bekannt durch Stand-Up-Comedy. Damit hat er es sogar in das erfolgreiche Videogame "GTA IV" geschafft. Dort kann man mit der Hauptfigur in einem Comedy-Club gehen, wo Gervais in animierter Form auftritt!

Lügen macht erfinderisch - The Invention of Lying
Nicht durch seine Weisheiten sondern durch Zurückgezogenenheit
wird aus Mark ein optischer Jesus.

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Fakten
Originaltitel:
The Invention of Lying
 
deutscher Kinostart am:
08.07.2010
 
Genre:
Dramödie
 
Regie:
Ricky Gervais & Matthew Robinson


 
Länge:
ca. 100 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 6 freigegeben
 
Kinoverleih:
UPI
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Conway(70%)
 
Texte:
Conway
 
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Synchronsprecher

SchauspielerSynchronsprecher
Ricky GervaisBernd Vollbrecht
Jennifer GarnerDorette Hugo
Jonah HillTobias Müller

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31.05.2020 18:40 ZDF Neo
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