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leer Willkommen zu Hause, Roscoe Jenkins


Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** **** ** ** ***** ** *** **** 75%
 

 
Martin Lawrence als TV-Star kommt in sein gut bürgerliches Elternhaus auf dem Lande, um gemeinsam mit seiner Familie den 50jährigen Hochzeitstag der Eltern zu feiern. Doch seine alte Jugendliebe taucht auf und seine Verlobte zickt rum. Unterhaltsamer Familienspaß – aber bitte nur auf englisch!

Willkommen zu Hause, Roscoe Jenkins mit Martin Lawrence


RJ Stevens (Martin Lawrence), der eigentlich Roscoe Steven Jenkins heißt, hat sich echt das beste Girl am Societyhimmel geschnappt: Bianca Kittles (Joy Bryant) ist nämlich nicht nur verdammt sexy, sondern auch die Gewinnerin der aktuellen US-Survivor-Staffel. Knallhart hat sie sich gegen alle anderen Teilnehmer durchsetzen können, und da Roscoe als erfolgreicher Moderator einer relativ niveaulosen aber erfolgreichen Talkshow selbst weiß, wie man sich mit Dreck durchs Leben boxt, ist das egoistische Paar nun komplett. Daher überrascht es keinen, dass beide alsbald ihre Verlobung bekannt geben. Natürlich nicht im engsten Kreis der Freunde und Familie, sondern durch einen TV-Spot absolut medienwirksam und aufmerksamkeitsstark.

Doch noch ein anderes Paar hat in diesen Tagen etwas zu feiern: Roscoes Eltern nämlich: Angesichts ihres 50jährigen Hochzeitstags ist ein großes Fest im Kreise der Familie angesetzt. Da Medienprofi Roscoe jedoch seit Jahren nicht mehr in seinem Elternhaus zu Gast war, weil er von seiner gutbürgerlichen Familie eh nicht viel hält, versucht er nun, um den von seinen Eltern erwarteten Besuch herum zu kommen.

Willkommen zu Hause, Roscoe Jenkins mit Martin Lawrence
Roscoe und Bianca sind ein wahrlich extravagantes Paar.
Nur Roscoes Sohn (links) scheint normal.

Doch die mediengeile Bianca hat eine Idee: Man könnte doch auf dem Hochzeitstagsfest die Verlobung noch einmal zelebrieren und dabei mit Hilfe von Kamerateams die Feier filmen, damit die Fernsehzuschauer auch etwas geboten bekommen. Erst zögert Roscoe, doch da auch sein Sohn aus erster Ehe sehr an seinen Großeltern hängt, willigt er endlich ein.

Daheim angekommen wird der TV-Star jedoch wieder mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Einerseits durch seinen Cousin, den schnorrenden Reggie (Mike Epps), sowie durch seinen großer Bruder Otis (Michael Clarke Duncan), der als Sheriff der Kleinstadt für Ordnung sorgt. Auch Roscoes Schwester Betty (Mo'Nique), die in christlicher Mission immer noch Strafgefangene aufsucht und ihnen auf ihre spezielle Art und Weise die Beichte abnimmt, scheint sich in keinster Weise verändert zu haben. Und vor allem Papa Jenkins (James Earl Jones) zeigt seinem Möchtegern-Celebrity-Sohn einmal mehr seine Grenzen auf. Doch das wirkliche Problem ist Roscoes Bruder Clyde (Cedric The Entertainer), der damals von Familie Jenkins adoptiert wurde und stehts das beliebtere und erfolgreichere Familienmitglied war. Vor allem in den Augen von Papa Jenkins.

Willkommen zu Hause, Roscoe Jenkins
Sie können es nicht lassen: Clyde (Cedric The Entertainer) vs. Roscoe (Martin Lawrence)

Somit kommen in Roscoe wieder alte Erinnerungen hoch. Erinnerungen daran, wie jedes Spiel mit Clyde in einem Wettkampf endete, welchen Clyde meistens gewann. Doch da war dieses eine Mal, wo Familie Jenkins ihren alljährlichen Wettlauf veranstaltete, der mehr an eine Trainingsübung im Bootcamp erinnert. Und vor 20 Jahren wetteten Roscoe und Clyde um eine Frau – nämlich um die Kleinstadtschönheit Lucinda (Nicole Ari Parker). Der Gewinner des Wettrennens durfte Lucinda auf den Abschlussball der Highschool bitten. Und RJ, der in Lucinda seine erste große Liebe fand, gewann zum ersten Mal jenes Rennen und eine Wette. Doch da niemand etwas von dem Deal wusste, fragte Clyde Lucinda einfach, bevor Roscoe es konnte.

Nun ist die gesamte Familie also wieder vereint. Und während sich Survivorgirl Bianca durch ihre abgehobene Art immer mehr Feinde innerhalb der Familie Jenkins macht, scheint ihr Verlobter an der einstigen Vergangenheit Stück für Stück zu verzweifeln. Es kommt zum großen Krach und Roscoe muss erkennen, dass er lieber in Hollywood geblieben wäre. Doch als bei der Hochzeitstagsfeier erneut der familientypische Wettlauf durchgeführt wird, erwacht in Roscoe Jenkins wieder das von ihm erfundene "Team Ich" und er will unbedingt wieder gewinnen. Doch dabei wird ihm langsam klar, was im Leben wirklich zählt… oder?

Willkommen zu Hause, Roscoe Jenkins mit Martin Lawrence
Roscoe im Gespräch mit seiner Jugendliebe Lucinda (Nicole Ari Parker).


Wer kennt sie nicht, die typischen Slapstickkomödien. Auch jene, mit “Bad Boy“ Martin Lawrence in der Hauptrolle haben schon für manch enttäuschte Gesichter bei den Zuschauern gesorgt. Doch “Willkommen zu Hause, Roscoe Jenkins“ ist um Klassen besser als zum Beispiel “Big Mamas Haus“. Zwar bekommt man in den ersten 20 Minuten auch hier das Gefühl, dass eine schwache Story bevorsteht, doch ab dem Zeitpunkt der Familienzusammenkunft steigert sich der Film immer mehr. Vor allem das Thema Familie und Liebe wird dabei deutlich und am Ende des Streifens ergibt sich auch für den DVD-Zuschauer die Erkenntnis, dass man wahre Liebe und vor allem die eigene Familie niemals aufgeben sollte.

Die auftretenden Darsteller sind hier übrigens perfekt gewählt und harmonieren gut zusammen. Hier scheinen sich die zukünftigen Komödien-Stars der afroamerikanischen Szene zu präsentieren, denn auch, wenn manch einer es nicht glauben mag: bisherige Größen wie Eddie Murphy oder die Wayans Brüder fehlen hier in keiner Sekunde. Vor allem Michael Clarke Duncan, der besonders durch “The Green Mile“ sein Können einst zeigte und Cedric The Entertainer, der bereits in “Be Cool“ seinen darstellenden Humor zur Show stellte, sprechen für sich. Auch bisher weniger bekannte Schauspieler wie Mo'Nique, die in ihrer Art fast an eine witzige Queen Latifah erinnert, sowie die strahlend schöne Nicole Ari Parker, die locker als optische Schwester von der ersten farbigen Miss USA, Vanessa Williams, durchgehen könnte, überzeugen hier vollends.

Willkommen zu Hause, Roscoe Jenkins mit Martin Lawrence
Betty Jenkins (Mo'Nique) hat was gegen Biancas (Joy Bryant)
Handtaschenköter in "ihrer" Küche...

Derweil hat es James Earl Jones (der zwar bereits in der Komödie “Der Prinz aus Zamunda“ den königlichen Vater von Eddie Murphy mimte, bisher aber eher durch ernste Rollen bekannt wurde) nicht so schwer, mit seiner relativ einfach gehaltenen Rolle des Jenkinschen Familienoberhaupts. Da Jones bereits über 70 Jahre alt ist, schien diese Figur ihm ohnehin wie auf den Leib geschnitten.

Wichtig bleibt also lediglich zu erwähnen, dass all das Lob über die gute Entwicklung der Story bis zum Filmende und über den guten Soundtrack nur dann wirklich greift, wenn man sich den Film im Originalton anschaut! Deutsche Untertitel sind natürlich frei wählbar. Was dann beim Zuschauen auf englisch mit deutschem Untertitel besonders gefällt, ist einerseits die Tatsache, dass der Humor durch die Aussprache der Darsteller viel besser zur Geltung kommt und die Emotionen im Laufe der Entwicklung des Films ebenfalls. Und zweitens bieten die Untertitel diesmal fast zu 100% den genauen Wortlaut des Gehörten - und das ist vor allem bei solchen Filmen, wo auch gern mal Schimpfworte fallen, durchaus eine Seltenheit.

Die deutsche Fassung hingegen nervt tierisch. Die Gesamtstimmung wirkt viel zu ernst und trocken. Hinzu kommt die witzige Stimme von Lawrence auf deutsch - die passt mal wieder voll nicht! Schaut man das Original und die deutsche Fassung im direkten Vergleich, muss man sich wirklich die Frage stellen, ob manche Filme mit Lawrence vielleicht nur so schlecht wirken wegen der Synchro?! Eigentlich wirkt Torsten Michaelis, der Synchronsprecher von Martin Lawrence, für sich allein noch nicht mal so schlecht, aber die gesamte Synchro in den Filmen is vielleicht das Problem... Hier war sie es jedenfalls: Das passte nicht zusammen! Vor allem warJürgen Kluckert diesmal nicht dabei, der in der Vergangenheit als Stimme von Cedric The Entertainer positiv in Erinnerung geblieben ist (und sowohl als Benjamin Blümchen als auch als Mr. Krabbs bei "Spongebob" eine Fangemeinde hat). Hier wurde umbesetzt auf eine tiefe und ernste, fast fiese Stimme und so wird die Figur von Cedric The Entertainer sehr unsympathisch dargestellt. Erst bei Betrachtung der Originalversion merkt mann, dass er gar nicht böse ist und auch nicht sein soll. Denn Cedric The Entertainer spielt den vermeintlichen Rivalen von Martin Lawrence und am Ende wird klar, dass beide eine Familie sind (auch im Herzen). Gerade dieses Detail wird auf Deutsch nur sehr wenig vermittelt. Es scheint so, als hätte das betroffene Synchronstudio meiner Meinung nach zuviel "Macht" auf die Handlung des Films gehabt...

Also ab zur Videothek oder in den Handel. Ausleihen oder kaufen, Originalton einstellen und einen familiengerechten Spaß ohne melodramatische Versuche des Zusammengehörigkeitsgefühls angeschaut. Willkommen im DVD-Player, Roscoe Jenkins!

Willkommen zu Hause, Roscoe Jenkins mit Martin Lawrence

Willkommen zu Hause, Roscoe Jenkins mit Martin Lawrence
Ähnlich wie der geneigte DVD-Zuschauer haben Otis Jenkins (Michael Clarke Duncan)
und Cousin Reggie (Mike Ebbs) sichtlich Spaß an dieser abgedrehten Familienfeier!

Willkommen zu Hause, Roscoe Jenkins mit Martin Lawrence

Jetzt willkommen zuhause roscoe jenkins (sofern schon verfügbar) auf DVD übers Internet ausleihen
oder die DVD bei momox.de verkaufen.


 

 

Fakten
Originaltitel:
Welcome Home, Roscoe Jenkins
 
ohne Kinostart in:
18.09.2008
 
Genre:
Komödie
 
Regie:
Malcom D. Lee
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Conway(75%)
 
Texte:
Conway
 
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Synchronsprecher

SchauspielerSynchronsprecher
Martin LawrenceTorsten Michaelis
James Earl JonesHelmut Krauss
Cedric the EntertainerCharles Rettinghaus

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TV-Termine

DatumUhrzeitSender
24.05.2015 17:00 RTL Nitro
15.08.2014 ²) 00:10 RTL Nitro
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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