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Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Aufmachung Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** ***** *** - *** *** *** ***** 80%
 

 
Wenn vier ältere Damen in einer eigenen Wohngemeinschaft in Miami (Florida) ihren Lebensabend gemeinsam gestalten, dann ist guter Humor oft an der Tagesordnung. Doch auch Tabuthemen und der entsprechende Zeitgeist der 80er/90er Jahre finden ihren Weg in die Dialoge und Handlungen der unterschiedlichen aber liebenswürdigen Frauen. Mit 180 Folgen in 7 Staffeln und vielen gewonnenen TV-Preisen schrieben die „Golden Girls“ einst Fernsehgeschichte und gelten längst als Klassiker und TV-Kult.

Golden Girls


Blanche Deveraux (Rue McClanahan) lebt nach dem Tod ihres Mannes George lange allein in dem großen Haus in Miami. Um nicht gänzlich zu vereinsamen, sucht Blanche alsbald eine Mitbewohnerin und stößt dabei auf die ebenfalls verwitwete Rose Nylund (Betty White). Mit der Zeit stößt auch die nach ihrer Scheidung nach einer neuen Lebensgrundlage suchende Dorothy (Beatrice Arthur) dazu. Am Ende folgt dann auch noch Dorothys Mutter Sophia (Estelle Gett), die nach dem Abbrennen ihres (bis dato als Wohnort dienenden) Altenheims die Wohngemeinschaft komplettiert.

Die unterschiedlichen Charaktere der vier älteren Frauen sorgen mit der Zeit nicht nur für zwischenmenschlich spannende und skurrile Situationen, sondern bringen das ungewöhnliche Quartett allmählich auch enger zusammen. So scheint es Blanches Lebensaufgabe, ihre Weiblichkeit zu betonen, Männer allen Alters zu verführen und sich dabei stets ihres Südstaatencharmes zu bedienen. Derweil ist die tierliebe und von Grund auf ehrliche Rose aufgrund ihrer oft an Dummheit grenzenden Naivität ein dankbares Opfer für allerhand sarkastische Bemerkungen ihrer Freundinnen, die sonst vor lauter Verzweiflung nicht wüssten, wie sie mit mancher Idiotie der sonst so liebenswerten Rose umgehen könnten.

Golden Girls
Drei Freundinnen fürs Leben: Blanche (Rue McClanahan),
Rose (Betty White) und Dorothy (Beatrice Arthur).

Der erwähnte Sarkasmus kommt dabei vor allem von Dorothy, die aufgrund ihrer vorhandenen Bildung und ihrer nüchternen Sachlichkeit nicht selten als Halt der Truppe dient. Zumal wirkt Dorothy durch ihre Statur eben nicht einfach mal so lieblich und weiblich, wie ihre in etwa gleichaltrigen Mitbewohnerinnen und so nutzt sie vor allem ihren Verstand, um sich im Leben auch weiterhin durchzusetzen. Dies ist zudem besonders wichtig, da Dorothy das „Glück“ hat, ihre Mutter auch weiterhin fest verankert in ihrem Leben zu wissen. Die aus Sizilien stammende und vor Jahrzehnten nach New York eingewanderte Sophia kann nämlich äußerst bissig sein und verzweifelt nicht selten an dem kaum vorhandenen Liebesleben ihrer großen Tochter. Dennoch gilt Sophia insgeheim auch als mütterlicher Rückhalt der drei anderen Frauen und ist somit nicht nur durch ihre oft derbe Art der Klebstoff, der diese besondere WG mitunter zusammen hält.

Gemeinsam also bestreiten diese vier Frauen nun ihren dritten und vielleicht letzten großen Lebensabschnitt im warmen Florida. Mit ihren Jugendgeschichten, Ehe-Erlebnissen, den mütterlichen und familiären Erfahrungen und allerhand aktuellen Ereignissen und sozialen Begebenheiten leben, lieben, leiden, lachen, arbeiten und kämpfen sich die Damen so durch das Leben der 80er und 90er Jahre. Dabei bekommen auch aktuelle Themen wie Altersarmut, Diskriminierung, (Homo)Sexualität, Alzheimer, Isolation, Wechseljahre und Sterbehilfe ihren Platz. Am Ende aber fangen sowohl altersweiser Humor als auch der Zusammenhalt alles Erlebte auf und sorgen oft für die wichtigen Erkenntnisse der wahren Werte im Leben.

Golden Girls
Nicht selten (gern auch nachts bei möglicher
Schlaflosigkeit) gilt der Küchentisch als WG-Treffpunkt.


Wer wünscht sich nicht einen ansprechenden Lebensabend mit guten Freunden in klimatisch angenehmen Gefilden? Zusammen leben, leiden, lieben und dabei dennoch unabhängig sein und sich nicht allein fühlen ist vor allem im zunehmenden Alter vermehrt eine Seltenheit geworden. Sich unter Gleichgesinnten zu befinden, die dich einerseits auffangen, dich aber auch noch einmal entsprechend fordern und fördern, darf man daher durchaus als Geschenk betrachten. Genau das tun die vier Hauptfiguren dieser äußerst erfolgreichen Sitcom auch. Da sich Rue McClanahan, Betty White, Beatrice Arthur und Estelle Getty zudem auch hinter den Kulissen gut verstanden und über die Jahre enger zusammen wuchsen, kommt dieser Zusammenhalt in jeder Episode der „Golden Girls“ auch entsprechend rüber. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Charaktere und ihre Gemeinsamkeiten (das Geschlecht und das gemeinsame Älterwerden) funktionieren also perfekt und brachten seinerzeit nicht nur das Studiopublikum zum Lachen.

Golden Girls
Auch Sophia (Estelle Getty) muss manchmal aushelfen...

Durch die realistische Menschlichkeit und die aktuellen Bezüge zum Leben in den USA erzeugte diese Serie auf Dauer eine Verbindung zu den Zuschauern, die einer der vielen Gründe für all die Nominierungen und vielen gewonnenen Preise für Macher und Schauspieler war. Leider (oder auch irgendwo zu Recht) entschied sich Beatrice Arthur nach sieben Staffeln für ihren Ausstieg, da sie glaubte, dass eine Weiterführung der erfolgreichen Serie auf Dauer für einen Verlust der Originalität und des Wortwitzes sorgen würde. Das danach anlaufende „Golden Palace“, in welchem die drei übrigen Darstellerinnen versuchten, ein Hotel zu leiten, wurde nach einer Staffel dann auch eingestellt, da schnell klar war, dass die bekannte Harmonie und das gute Zusammenspiel ohne das vierte Golden Girl einfach nicht funktioniert.

Schade eigentlich, doch auch wir wollen diese Kritik mit etwas Positivem beenden und zitieren daher zum Abschluss noch schnell den Text der Titelmelodie, der für sich spricht: Thank you for being a friend, traveled down the road and back again. Your heart is true you're a pal and a confidant. And if you threw a party, invited everyone you knew - you would see, the biggest gift would be from me and the card attached would say: “Thank you for being a friend.”

Golden Girls
Muttersein, wie war das nochmal?


  • Einige bekannte männliche Hollywood-Gesichter gaben sich in "Golden Girls" die Ehre, darunter Leute wie Burt Reynolds, George Clooney, Quentin Tarintino, Dick van Dyke, Leslie Nielsen und Mickey Rooney.
  • Nach dem Ausscheiden von Beatrice Arthur aus der Serie wurde diese eingestellt und die Macher versuchten, die drei verbliebenen Darstellerinnen mit Golden Palace eine weiterführende Chance zu geben. Doch diese Serienversion endete bereits nach der ersten Staffel im Jahr 1993.
  • Ein Spin-Off der Serie war die Arzt-Sitcom Harrys Nest, die auf dem ebenfalls schon älteren Nachbarn, dem Kinderarzt Dr. Harry Weston (Richard Mulligan) beruhte und am Ende ebenfalls ganze 7 Staffeln schasffte.
  • Golden Girls
    Das Finale der Serie: Beatrice Arthur heiratet Leslie Nielsen.

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    Fakten
    Originaltitel:
    The Golden Girls
     
    Produktionsjahr:
    1985 - 1992
     
    Genre:
    Sitcom
     
    Laufzeit/Folge:
    20 min
     
    Diese Serie wurde bewertet von:
    Conway(80%)
     
    Texte:
    Conway
     
    Diese Serie bei Wikipedia


     


    TV-Termine

    DatumUhrzeitSender
    17.06.2022 22:25 RTLup
    10.06.2022 22:00 RTLup
    ²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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