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leer Das Ende des Regenbogens


Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** ** *** ** *** *** **** **** 76%
 

 
Der jugendliche Kleinkriminelle Jimmi (Thomas Kufahl) findet Zuflucht in einer Studenten-WG und scheint wieder in geregelte Bahnen zu kommen. Ausgezeichnetes Drama im sozialen Brennpunkt West-Berlins Ende der 70er. Realistisch und urwüchsig.

Das Ende des Regenbogens


Der androgyne und noch minderjährige Jimmi (Thomas Kufahl) geht in West-Berlin auf den Strich, schläft auf der Straße und schnorrt sich gerade so durch, um zu überleben. Durch Zufall entgeht er der Festnahme bei einer Polizeirazzia am Strich und zeckt sich in der Studenten-WG von Monika (Sabine Baruth), Jörg (Heinz Hoenig) und Gutmensch Dieter (Udo Samel) ein. Die Geduld der Studenten ausnutzend geht er mit seinem Kumpel Bernie (Henry Lutze) Autoradios und anderes klauen.

Jimmi hat mehrere Probleme: nicht nur ist er ungebildet und hat keinerlei Moral, weil er aus asozialem Elternhaus kommt, auch hat er keinen Ausweis, den er benötigt, um eine Arbeitstelle zu finden. Aber im Grunde will er gar nicht arbeiten gehen, trödelt damit, einen Ausweis zu beantragen, und verspielt mit seiner Launenhaftigkeit eine neue Anstellung. Zu guter Letzt nutzt Jimmi sogar seine Freundin Gabi (Slavica Rankovic) aus, der er ewige Liebe geschworen hat.


Das Ende des RegenbogensDie sozialkritische Geschichte Jimmis, die von einer echten Person inspiriert ist, wirft den Zuschauer in ein Wechselbad der Gefühle. Hin und her gerissen zwischen Mitleid, Sympathie, ja, Faszination, aber auch Unverständnis und Ablehnung folgt der Zuschauer dem Jugendlichen aus asozialem Elternhaus. Jimmi ist ein naiv-charmanter Taugenichts und ein arroganter Schmarotzer, der nichts kann und dennoch überzogen hohe Ansprüche stellt. Jimmi scheint ein Rebell zu sein, aber nur weil er keine Moral und keine Hemmungen kennt, Menschen zu manipulieren.

Sowohl für Regisseur Uwe Frießner, der noch einige weitere Kino- und Fernsehfilme drehte, z.B. "Baby", als auch für Hauptdarsteller Thomas Kufahl, der nur noch in einem weiteren Film spielte, war "Das Ende des Regenbogens" von 1979 das Filmdebüt und es ist für beide ein intensives, raues und erschreckend wirklichkeitsnahes Debüt geworden. Kufahl, den Frießner fand, als er bereits die Hoffnung aufgeben wollte, einen authentischen Jimmi zu finden, ist ein wahrer Glücksgriff für den Film. Seine Berliner Gossensprache und Attitüde ist überraschend echt von der Straße.

Auch wenn die Bildästhetik und die Musik eindeutig 70er sind, hat die Geschichte nichts an sozialer Brisanz verloren. Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise driften Menschen an den sozialen Abgrund und sind einem Schicksal wie Jimmis nahe. Wie hilft sich die Gesellschaft da? Hilft ein Sozialpädagogen-Ansatz wie Dieters? Gibt es einen Ausweg oder ist Jimmis Weg notwendigerweise ein Teufelskreis? Auch heute noch ist das Prädikat 'besonders wertvoll' für "Das Ende des Regenbogens" angemessen.


  • 1980 gewann "Das Ende des Regenbogens" den Deutschen Filmpreis in Silber und den Preis der deutschen Filmkritik. Laienhauptdarsteller Thomas Kufahl gewann für seine Rolle den Deutschen Filmpreis in Gold.
  • Heinz Hoenig ist weiterhin in Filmen wie "Das Boot", "7 Zwerge", "Antikörper", neben Patrick Swayze in "Jump!" und vielen TV-Filmen zu sehen.
  • Udo Samel spielte weiterhin in Wim Wenders' "Palermo Shooting", Dani Levys Alles auf Zucker oder "Kondom des Grauens" mit.

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Fakten
Originaltitel:
Das Ende des Regenbogens
 
deutscher Kinostart am:
21.09.1979
 
Genre:
Sozialdrama
 
Regie:
Uwe Frießner
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(76%)
 
Texte:
Martin
 
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