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leer Suburgatory


Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Aufmachung Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
*** ***** ** ** **** *** ** ***** 75%
 

 
Wenn du als normales Teenager-Mädchen (Jane Levy) mit deinem alleinerziehenden Vater (Jeremy Sisto) aus New York in die schnöselige Vorstadt umziehen musst, dann Gnade dir Gott… Humorvolle und extrem persiflierte Comedy, die mit der Oberflächlichkeit der Reichen spielt und in der Machart (kein Publikum, echte Kulissen, schräge Charaktere, Erzählstimme) ein wenig an „Scrubs“ erinnert. Leider gab es hier nur drei Staffeln.

Suburgatory (ABC)


Als der alleinerziehende Vater George Altman (Jeremy Sisto) bei seiner Tochter im Nachtschrank eine Packung Kondome entdeckt, trifft er eine übereifrige Entscheidung. Um sein erst 15-jähriges Mädchen aus den Fängen der gefährlichen und viel zu schnellen Großstadt New York zu holen, zieht der eigentlich hippe Architekt mit ihr kurzerhand nach Chatswin. Vom Umzug überrascht hat Tessa (Jane Levy) keine Wahl und fühlt sich verraten. Als Vater und Tochter in der idyllischen Vorstadt ankommen, trauen sie ihren Augen nicht. Perfekt gestutzte Rasenflächen, schöne Häuser, saubere Straßen, operierte Mütter, Red Bull trinkende Teenager und über allem der Hauch von absoluter Perfektion. Diese ist jedoch mit Oberflächlichkeit und Angepasstheit gepaart und so fallen sowohl George als auch Tessa völlig aus dem Raster. Während die Anonymität in New York noch Standard war, sorgen die Neuankömmlinge für ungewollte und ungewohnte Aufmerksamkeit. Um sich besser anzupassen und zurechtzufinden, sucht George Hilfe bei seinem einstigen College-Kumpel Noah (Alan Tudyk), der inzwischen als Zahnarzt für die Reichen und Schönen tätig ist.

Suburgatory (ABC)
Mit Freundin Lisa (Allie Grant) versucht die einstige New Yorkerin
Tessa Altman (Jane Levy) in Chatswin zu überleben... irgendwie.

Derweil muss Tessa sich in ihrer neuen Schule vorstellen und findet neben wenigen Normalos wie den farbigen Malik (Maestro Harrell) auch eine baldige Weggefährtin – Lisa Shay (Allie Grant). Diese ist durch ihre herrische Mutter Sheila (Ana Gasteyer), ihren angepassten Vater Fred (Chris Parnell) und ihren sportlichen, naiven aber allseits beliebten Bruder Ryan (Parker Young) schon gebeutelt genug und sucht – wie auch Tessa – nach Normalität. Zusammen müssen die zwei Mädels aber nicht nur die benachbarte Familie Shay ertragen, auch die absolut oberflächliche, stupide und hinterhältige Mitschülerin und Nachbarin Dalia Royce (Carly Chaikin) ist schnell als gemeinsamer Feind ausgemacht. Während das Teenager-Leben in Chatswin also von Grabenkämpfen geprägt ist, findet Vater George in der (ebenfalls benachbarten) Dallas Royce (Cheryl Hines) ebenfalls Unterstützung. Die zwar ebenfalls oberflächliche aber ebenso liebenswerte und kokette Mutter von Dalia ist mehr oder weniger auch alleinerziehend und versucht stets ihr Bestes. Ob Tessa und George sich in der neuen Umgebung noch zurechtfinden werden, bleibt aber auch weiterhin die Frage…

Suburgatory (ABC)
Dalia Royce (Carly Chaikin) und ihre Mutter Dallas (Cheryl Hines).


Man stelle sich vor, dass die eigenen Eltern einen dazu zwingen, mit ihnen woanders hinzuziehen. An sich schon keine leichte Vorstellung für einen Teenager. Ist man aber ein solcher Jugendlicher, der seine bisherige Heimat liebt und zudem ein Großstadtkind ist, dann wird der Umzug raus in einen kleinen und bisher unbekannten Vorort sicherlich zur Qual. Ist dieser Vorort dann auch noch bevölkert von gegenteiligen Charakteren, als man selbst ist, dann wird es zur Hölle – der Vorstadthölle.

Ironisch und extrem überzogen umgesetzt erzählt die US-Autorin Emily Kapnek hier die haarsträubende Geschichte einer 15-jährigen New Yorkerin, die eher für Lesungen, Gitarrensolos und coole Boots zu haben ist. Und während ihre weiblichen Mitschüler in High Heels und mit Nasen-OPs rumlaufen und das eigene Footballteam blind anheizen, vermischt die Menge der neureichen Schüler mit Nerds, Sportlern und unheimlichen Fashion-Beautys.

Suburgatory (ABC)
Sheila Shey (Ana Gasteyer) und ihr Ehemann Fred (Chris Parnell).

So wird auch dem geneigten Zuschauer dieser neuen Comedyserie schnell klar, dass der Serien-Name ganz bewusst gewählt wurde. Das Wort „Suburgatory“ besteht nämlich aus den Begriffen „Suburb“ (Vorstadt) und „Purgatory“ (Fegefeuer). Und jenes vorstädtische Fegefeuer ist hier von Beginn an gegeben und es ist einfach nur amüsant zu sehen, wie sich die einstigen New Yorker gegen die Oberflächlichkeit zur Wehr setzen, während die dortigen Bewohner nahezu alle nötigen Klischees vorbildlich erfüllen… von oben nach unten heißt das:

Gefärbte oder künstlich verlängerte Haare, ein strahlendes Lächeln, Faltenreduzierung dank Botox, vielleicht der ein oder andere gestraffte Hals, vergrößerte Brüste, Fettabsaugung, Peeling und natürlich grellbunte Klamotten, die den neuesten Style versprechen. Auch charakterlich entsprechend banal sind die Bewohner von Chatswin – doch in allen steckt natürlich irgendwo noch gewisse Menschlichkeit, die nach Wärme und Geborgenheit sucht. Ob man all das zwischen pinken Kinderzimmern, Kristall-Verkaufsläden, einer mit Luxusessen versehenen Schulcafeteria oder dem Golfclub findet, ist allerdings fraglich. Spaß ist jedenfalls geboten und da auch in dieser Serie der Wiedererkennungswert der einzelnen Charaktere hoch ist, wäre eine Weiterführung der Serie eigentlich sinnig gewesen, doch nach drei Staffeln wurde hier bereits der Stecker gezogen.

Suburgatory (ABC)
Ryan Shey (Parker Young) hat einen Traumkörper... aber sonst?

Suburgatory (ABC)
Fred Shey, Zahnarzt Noah (Alan Tudyk) und George Altman (Jeremy Sisto)
gründen eine Garagenband... sie versuchen es jedenfalls.

Suburgatory (ABC)

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Fakten
Originaltitel:
Suburgatory
 
Produktionsjahr:
2011 - 2014
 
Genre:
Comedy / Satire
 
Laufzeit/Folge:
25 min
 
Diese Serie wurde bewertet von:
Conway(75%)
 
Texte:
Conway
 
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