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leer The Lady - Ein geteiltes Herz



 
Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
*** ** **** *** **** *** **** ***** 86%
 

 
Aung San Suu Kyi (Michelle Yeoh) tritt in die Fußstapfen ihres Vaters und kämpft für Demokratie in Burma – und opfert dafür, mit ihrem britischen Mann (David Thewlis) und ihren Kindern zusammen zu sein. Ähnlich wie „Gandhi“ ein bewegendes Politdrama und Familien-Filmbiographie von Action-Regisseur Luc Besson.

The Lady - Ein geteiltes Herz (von Luc Besson)
Menschenrechtskämpferin Aung San Suu Kyi (Michelle Yeoh)
stellt sich den diktatorischen Truppen.


1947 wurde ihr Vater Aung San, der Birmas Unabhängigkeit von Großbritannien maßgeblich auf den Weg brachte, von seinen politischen Gegnern ermordet. Damals war sie 2 Jahre alt. 1988 lebt Aung San Suu Kyi (Michelle Yeoh) schon lange und zufrieden im englischen Oxford. Ihr Ehemann Michael Aris (David Thewlis) unterrichtet dort an einem College Tibetologie und ihre beiden jugendlichen Söhne, Kim (Jonathan Raggett) und Alexander (Jonathan Woodhouse), gehen dort zur Schule.

In diesem Sommer erleidet jedoch ihre Mutter einen Schlaganfall. Darum reist Suu Kyi nach langer Zeit wieder zurück in ihr Heimatland. Als sie am 8. August ihre Mutter im Krankhaus in Rangun besucht, wird die 8888-Massendemonstration für Demokratie in dem sozialistischem Staat blutig niedergeschlagen. Suu Kyi wird Zeuge, wie kaltblütig die Soldaten die demonstrierenden Studenten und sogar einen Arzt erschießen.

The Lady - Ein geteiltes Herz (von Luc Besson)
Suu Kyi und ihr Ehemann Michael (David Thewlis)
sind ein glückliches Paar und halten fest zusammen.

Statt jedoch vor der Gewalt zu fliehen und das Land sofort zu verlassen, geht Suu Kyi erst einmal ins Haus ihrer Familie. Umgehend suchen sie dort verschiedene Leute auf, um sie zu bewegen, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Suu Kyi wusste bislang nicht, dass ihr Vater Aung San als Nationalheld verehrt wird. Schon bald führt sie ebenso gefeiert die zweite Demokratiebewegung des Landes an und lässt sich bei den bevorstehenden Wahlen als Kandidatin aufstellen.

Die Militärregierung unter dem Diktatoren Ne Win (Htun Lin) versucht mit allen Mitteln, Suu Kyi zu zermürben. Man versucht sie daran zu hindern, öffentlich zu sprechen. Michael und ihren Söhnen wird die Einreise nach Birma immer schwerer gemacht. Als dies immer noch nicht dazu führt, dass sie aufgibt und das Land verlässt, wird sie für viele Jahre unter Hausarrest gestellt und niemand darf sie besuchen. Doch damit ist Suu Kyis Kampf noch lange nicht vorbei...

The Lady - Ein geteiltes Herz (von Luc Besson)
General Ne Win (Htun Lin) will Suu Kyi politisch
irgendwie aus dem Weg räumen.


Alle halten Ausschau nach Meryl Streep als „Die eiserne Lady“, für den sie bei der Berlinale den Ehren-Bären für ihr Lebenswerk sowie vermutlich ihren dritten Oscar erhalten wird. Ein wenig scheint dabei „The Lady – Ein geteiltes Herz“ unterzugehen. Der neue Film von Luc Besson („Leon – Der Profi“, „Das fünfte Element“, „Colombiana“) erzählt die wahre Geschichte der burmesischen Demokratie- und Menschenrechtskämpferin Aung San Suu Kyi. Diese erhielt 1991 den Friedensnobelpreis und wird von Michelle Yeoh („Tiger & Dragon“, „Die Geisha“, „Babylon A.D.“) verkörpert. Zwei ganz unterschiedliche politische Ladys fast zur selben Zeit, zwei Filmbiographien, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Luc Besson, eher als Action-Filmemacher bekannt, führt Regie für ein politisches und romantisches Drama? Was sich erst mal abwegig anhört (und zugegebenermaßen ein paar seltsame Filmsequenzen produziert), hat in der Realität zu einem sehr gelungenen und bewegenden Ergebnis geführt. „The Lady“ ist ein modernes und noch östlicheres „Gandhi“ geworden. Zugleich ist es aber auch die Geschichte eines Liebespaars, welches für den politischen Einsatz lange Zeit getrennt ist. So viel Aufopferung geht einfach zu Herzen – am besten Taschentücher bereitlegen.

The Lady - Ein geteiltes Herz (von Luc Besson)
Suu Kyi drückt Alex (Jonathan Woodhouse, links)
und Kim (Jonathan Raggett) vielleicht zum letzten Mal.

All die Punkte, in denen „Die eiserne Lady“ kläglich versagt, gehen in „The Lady“ fabelhaft auf: die Charaktere sind zugänglich, verständlich und sympathisch; die politischen Beweggründe sind nachvollziehbar und überhaupt erst mal vernünftig aufgezeigt; die Dialoge wirken echt; die emotionalen, zwischenmenschlichen Beziehungen stehen im Vordergrund, ohne dass die geschichtlich-politischen Punkte zu kurz kommen; und die konventionelle chronologische Erzählung baut einen ordentlichen Spannungsbogen auf.

„Die eiserne Lady“ setzt ganz auf die Tragkraft von Meryl Streep, weil der Film komplett auf sie fokussiert ist. „The Lady“ bezieht auch die Positionen anderer Personen mit ein, insbesondere von Suu Kyis Ehemann gespielt von David Thewlis („Sieben Jahre in Tibet“, „Königreich der Himmel“). Dennoch trägt auch hier die bezaubernde Hauptdarstellerin Michelle Yeoh den Film – sie ist die perfekte Besetzung.

The Lady - Ein geteiltes Herz (von Luc Besson)
Suu Kyi bei ihrer ersten öffentlichen politischen Rede in Birma.

Okay, wie schon kurz erwähnt begeht Besson ein paar übereifrige Schnitzer. So inszeniert er den Ausfall eines batteriebetriebenen Radios wie eine klassische Actionszene – vermutlich um deren emotionale Bedeutung herauszustellen und noch etwas mehr Dramatik hineinzubringen. Doch das ist gar nicht nötig, denn Suu Kyis Geschichte ist dramatisch genug. Aber ansonsten ist Bessons Regiearbeit überraschend konventionell – angemessen konventionell. Die Arbeit von Bessons Hauskameramann Thierry Arbogast („Die purpurnen Flüsse“, „Nikita“) und der Designabteilung ist wirklich gelungen: der Film sieht fabelhaft aus. Auch die Musik von Eric Senna („James Bond 007 - Goldeneye“) passt hervorragend.

Abgesehen davon, dass „The Lady“ der weitaus bessere Film ist, trägt er eine viel bedeutendere Botschaft. Magaret Thatcher mag im Westen wesentlich bekannter und eine Vorreiterin der Emanzipation sein. Aber Suu Kyis Kampf für einfache Menschenrechte, die es in ihrem Land nicht gab, und ihre große Opferbereitschaft sind wesentlich inspirierender und berichtenswerter. „The Lady“ ist nicht nur ein hervorragender Film, sondern auch von politisch-historischem Interesse.

The Lady - Ein geteiltes Herz (von Luc Besson)

The Lady - Ein geteiltes Herz (von Luc Besson)

The Lady - Ein geteiltes Herz (von Luc Besson)

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Fakten
Originaltitel:
The Lady
 
deutscher Kinostart am:
05.04.2012
 
Genre:
Polit-Drama / Filmbiographie
 
Regie:
Luc Besson
 
Länge:
ca. 133 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Universum, Disney
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(86%)
 
Texte:
Martin
 
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David ThewlisFrank Röth

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