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leer Die Vermessung der Welt


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Carl Friedrich Gauß (Florian David Fitz) und Alexander von Humboldt (Albrecht Schuch) wachsen in völlig unterschiedlichen Verhältnissen auf. Dennoch haben beide das Ziel, die Welt zu vermessen. Jedoch jeder auf seine völlig eigene Weise. Der eine sitzt zuhause am Schreibtisch und jongliert mit Formeln und Zahlen, während der andere hinauszieht, um die Welt auf eigene Faust zu entdecken...


Carl Friedrich Gauß (Florian David Fitz) und Alexander von Humboldt (Albrecht Schuch) wachsen in völlig unterschiedlichen Verhältnissen auf: Der eine stammt aus ärmlichen Verhältnissen und besucht die öffentliche Schule, wo er schnell seinen Mathematiklehrer von seinem außergewöhnlichen mathematischen Talent überzeugen kann. Der andere, in eine preußische Adelsfamilie geboren, steht stets unter der Obhut seiner strengen Mutter, die ihn am liebsten als einen preußischen Vorzeigeknaben gesehen hätte.

Die Vermessung der Welt
Von klein auf streng erzogen: Alexander von Humboldt.

Doch es kommt anders: Alexander lässt seinem jungen Entdeckergeist freien Lauf und bricht schnell zu Expeditionen in entfernte Länder auf. Carl hingegen bekommt die Möglichkeit eines Stipendiums an einer Universität geboten und studiert die Welt der Zahlen. Dabei stößt er auf immer neue Erkenntnisse und revolutioniert die damals bekannte Mathematik. Diese wirken relativ harmlos im Vergleich zu den Entdeckungen, die Alexander von Humboldt erfährt: Sein Weg führt ihn quer durch den neu entdeckten Kontinent Amerika, wo ihm im dichten Dschungel Schlangen, Spinnen, Zitteraale und sogar Menschenfresser begegnen. Wessen Methode die richtige ist, die Welt zu vermessen, bleibt dem Betrachter überlassen. Schlussendlich führen die Wege der leidenschaftlichen Forscher sie jedoch wieder zusammen, und es kommt zu der ein oder anderen Unstimmigkeit…

Die Vermessung der Welt
Seine Reisen führen ihn bis in den tiefen Dschungel an den gefährlichen Amazonas.


„Die Vermessung der Welt“ zeichnet zwei völlig unterschiedliche Charaktere, die auf ihre eigene Weise die Welt zu vermessen versuchen. Tatendrang gegen die Vernunft des Denkens: Nie ist ganz deutlich, welche Methode die ergiebigere ist. Die individuelle Identifikation mit einer der Hauptfiguren lässt den Film ganz unterschiedlich auf den jeweiligen Zuschauer wirken: Während die einen sich womöglich eine ausgiebige Schilderung der Abenteuerreise des Alexander von Humboldt wünschten, sähen die anderen eventuell lieber ein wenig genauer in die komplexen Gedankenvorgänge des Carl Friedrich Gauß hinein. Eins ist jedoch beiden gemeinsam: Über ihre jeweiligen Lebensgeschichten könnte man einen eigenen - wenn nicht sogar mehrere - Filme drehen. Gerade die verschiedenen Erlebnisse Humboldts in Südamerika wirken gekürzt.

Die Vermessung der Welt
Carl Friedrich Gauß lernt bei seiner ganz eigenen Entdeckung der Welt
nur selten von anderen, doch auch das mag vorkommen!

Zwei Lebensgeschichten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, und dennoch in einem Film vereint: Das scheint nicht immer ganz zu passen. Erst spät führt es die beiden Charaktere wieder zusammen, für den oberflächlichen Betrachter jedoch ergebnislos. Nur wer die historischen Hintergründe kennt, weiß über die späte Freundschaft der beiden unterschiedlichen Gemüter Bescheid, die in der Realität trotzdessen keine reifen Früchte der Wissenschaften davontrug. Anders als es der Film zeichnet: Eine eventuelle Zusammenarbeit Humboldts und Gauß‘ hätte durchaus funktionieren können: Um die Welt am Schreibtisch zu vermessen, erfordert es Daten, die nur auf Reisen gesammelt werden können.

Die Vermessung der Welt
Spätes Wiedersehen:
Der inzwischen griesgrämige Carl Friedrich Gauß (links)
und der stets entdeckungslustige Alexander von Humboldt (rechts).

Dieser Film deutscher Produktion kostete Millionen. Nur durch die Förderung verschiedener Filmfonds konnte sein Dreh ermöglicht werden. Sogar 3D-Technik wurde verwendet! Leider kommt diese – wie in den meisten 3D-Filmen – äußerst selten zum spektakulären Einsatz. Einzig und allein die Szenen um den Komödianten Max Giermann (Switch Reloaded) sind besonders gut inszeniert. Er schlüpft in die Rolle eines finsteren preußischen Kommandanten. Ihm sind bedauerlicherweise nur wenige Auftritte vergönnt.

Etwas unklar bewegt sich dieser Film auf einer Linie, die die beiden ungleichen Charaktere nur mühsam umzeichnet. Passend dazu ist das Ende: Es verläuft ebenso wie die Spur im Sande wie der Versuch, die beiden Charaktere in einer Handlung harmonisch auf einen Nenner zu bringen. Abgesehen vom Drehbuch zeigt der Spielfilm jedoch die eine oder andere interessante Szene, die eines Kinobesuchs würdig ist. Lässt man sich vom Geist der damaligen Zeit tragen, können die Hauptfiguren mit ihren verschiedenen Lebensansätzen sogar inspirierend auf den Zuschauer wirken.

Die Vermessung der Welt

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Fakten
Originaltitel:
Die Vermessung der Welt
 
deutscher Kinostart am:
25.10.2012
 
Genre:
Literaturverfilmung / Drama
 
Regie:
Detlev Buck
 
Länge:
ca. 118 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Warner
 
Dieser Film wurde bewertet von:
MLC
 
Texte:
MLC
 
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14.09.2019 20:15 ARD alpha
09.09.2019 23:05 MDR
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