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leer Sommer wie Winter


Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** ** ** ** *** ***** **** *** 72%
 

 
Mathieu erlebt im Sommer mit Cédric seine erste große Liebe, im Winter darauf lernt er, den Scherbenhaufen zu verarbeiten. Trotz anfangs verwirrender Zeitsprünge eine ansprechende, realistische Geschichte einer ernsten Sommerurlaubsliebe.

Sommer wie Winter


Mathieu (Jérémie Elkaïm) liegt mit seiner Schwester Sarah (Laetitia Legrix) am Strand. Wenig entfernt sitzt Cédric (Stéphane Rideau), dessen Blick konstant auf Mathieus Körper oder seinen Augen ruht. Das Spiel spielen sie in diesem Sommer schon einige Tage, denn beide machen an der Atlantikküste Urlaub. Schon im letzten Jahr war es so - doch sie haben sich nie angesprochen. Das passiert an diesem Abend; als sie gemeinsam am Strand sitzen, küssen sie sich zum ersten Mal.

Während sich aus der ersten Begegnung eine richtige Sommerromanze entwickelt, gerät Mathieu in argen Konflikt mit seiner Familie. Niemand weiß dort, dass er schwul ist, und seiner Mutter geht es nach dem Tod ihres letzten Babys ziemlich schlecht und sie wird von ihren Kindern gepflegt. Cédric hingegen möchte sich vor allem amüsieren, so dass Mathieu immer weniger Zeit für seine Familie bleibt.

Mathieus Gefühle für Cédric sind ernst und als er endlich den Entschluss fasst, sich zu outen, ist es für eine gute Lösung bereits zu spät. Er muss sich in wenigen Tagen entscheiden, Cédric aufzugeben oder seine Familie zu verlassen. Er bleibt bei Cedric, verlagert sein Architekturstudium nach Nantes, doch der Preis dafür ist zu hoch.

Eineinhalb Jahre später – im Winter – findet sich Mathieu bei eisiger Kälte im Haus am Strand wieder, in dem im Sommer die ganze Familie wohnt. Nach seinem Selbstmordversuch ist er aus der Klinik entlassen worden. Seine Psychiaterin rät ihm dazu, doch sich Gedanken darüber zu machen, was mit Cédric schief gelaufen ist, will er nicht – noch nicht...

Sommer wie Winter


"Sommer wie Winter" überrascht gleich zu Beginn durch die äußerst realistische Darstellung der Kontaktaufnahme zwischen Mathieu und Cédric. Das ist für einen französischen Film nicht ungewöhnlich - schließlich wird Realismus dort großgeschrieben.

Aber dass schon wenig später in einem gewagten Zeitsprung ohne jeden Übergang Bilder aus dem Winter gezeigt werden, verwirrt zunächst. Im Wechsel folgen bedrückende Szenen im Winter und romantische Abschnitte aus dem Sommer, bei denen man aufatmen kann. Regisseur Lifshitz verwendet geschickt die unterscheidlichen Lichtverhältnisse und Farbschattierungen für die Vermittlung der jeweiligen Emotionslage des Hauptcharakters Mathieu.

Nach den ersten Wechseln scheint nach und nach ein Zusammenhang zu entstehen – doch dann springt der Film weiter hin und her – unterschiedliche Szenen aus dem Winter werden gemischt, die gedrückte Stimmung nähert sich langsam der umfassenden Erkenntnis der traurigen Zusammenhänge.

Sommer wie WinterSommer wie WinterSo zusammengeschnitten erahnt man durch Hinweise in den Anfängen der anderthalb Jahre dauernden Beziehung, von der der Film nichts weiter als die Sommerromanze zeigt, die Gründe für die späteren Entwicklungen...
Der Film richtet sich vor allem an eine schwule Zielgruppe, der das Thema des Films in allen seinen Facetten nicht unbekannt ist.

Immer wieder wird sich der eine oder andere in den Erlebnissen von Cédric und Mathieu oder dessen Familie wiederfinden. Anstatt jedoch auch Cédrics Gefühlswelt zu beschreiben, darf der Zuschauer sich bei einigen mehr oder weniger ansprechenden Erotik-Szenen entspannen...


  • Die DVD führt die deutsche Synchronfassung wie den französische Originalton mit deutschen und englischen Untertiteln. Als Bonus sind nicht nur Trailer und Biografien, sondern auch der 15 Minuten lange, wunderbare Kurzfilm "Das Sommerkleid - Une robe d'été" von François Ozon ("Swimming Pool", "8 Frauen", "Sitcom").
  • Der französische Originaltitel "Presque rien" bedeutet zu deutsch 'fast nichts'.

Sommer wie Winter

Sommer wie Winter
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Fakten
Originaltitel:
Presque Rien
 
deutscher Kinostart am:
21.06.2001
 
Genre:
Drama
 
Regie:
Sébastien Lifshitz
 
Dieser Film wurde bewertet von:
RS (72%),
Martin (73%)
 
Texte:
RS & Martin
 
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